FPÖ-Schnedlitz glaubt an Immunsystem, "nicht nur an Pharma und Impflobby“
Von Bernhard Gaul
"Bewegung und Gesundheit statt Pharmaindustrie: Unsere politischen Gegner und diverse Zeitungen überschlagen sich förmlich in Lobpreisungen für die Corona-Impfung. Soll sich impfen lassen, wer das möchte! Ich vertraue auf mein Immunsystem! Lieber dreimal die Woche sporteln in freier Natur als dreimal impfen!", schrieb der FPÖ-Nationalratsabgeordnete auf seinem Facebook-Account.
Und weniger später, nachdem das Posting durchaus für Wirbel gesorgt hat: "Ich stehe dazu! Ich glaube eben an das IMMUNSYSTEM, BEWEGUNG, PRÄVENTION und NICHT nur an die PHARMAINDUSTRIE & IMPFLOBBY".
„Die Impf-Heuchelei der FPÖ gefährdet nicht nur die Gesundheit und das Leben vieler Menschen in Österreich, sondern ist auch eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort“, betont ÖVP-Klubobmann August Wöginger dazu am Dienstag. Während der "blaue Chef-Krawallmacher" einen „Quasi-Kreuzzug gegen die Impfung“ führe, ließen sich immer mehr seiner FPÖ-Spitzenfunktionäre immunisieren. „Doch während etwa die Herren Nepp, Vilimsky oder Graf sich und andere vernünftigerweise schützen, stärken sie ihrem Parteichef bei seiner verantwortungslosen Propaganda trotzdem den Rücken. Diese Heuchelei von Volksvertretern, die alles dafür tun sollten, die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren, ist unfassbar“, so Wöginger in einer Aussendung.
„Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann auf inhaltsleere Anti-FPÖ-Kampagnen wenige Tage vor einer Wahl und auf die völlig sinn- und inhaltsbefreiten Aussendungen des bekannten türkisen Komödianten August Wöginger, von seinem Publikum auch liebevoll “Frust-Gust" genannt, konterte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. “Frust-Gust" betreibe "wirres Anti-FPÖ-Bashing" und versuche nur, einen "Keil in die Freiheitliche Partei zu treiben".
Schnedlitz ist damit mitten in der aktuellen politischen Debatte, da die FPÖ als einige Parlamentspartei sich gegen die Impfung ausspricht. Zuletzt hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl gegen den Lobbyist und Verleger Wolfgang Rosam geklagt, weil dieser behauptet hatte, Kickl sei bereits geimpft. Kickl sieht in diesem Statement von Rosam, der auch zu den Beratern von Bundeskanzler Sebastian Kurz zählt, seine „politische Glaubwürdigkeit durch Fake-Vermutungen und deren Wiedergabe“ untergraben. „Das lasse ich mir nicht gefallen, wir leiten rechtliche Schritte gegen Rosam ein.“