Blutspenden ohne Diskriminierung ab September ermöglicht
Mit kommendem September gibt es auch in Österreich die Möglichkeit zum Blutspenden unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die dafür erforderliche Novelle zur Blutspenderverordnung des Gesundheitsministeriums wurde am Freitag kundgemacht. Die neue Regelung, die nicht mehr zwischen hetero-, bi- und homosexuellen Menschen unterscheidet, tritt am 31. August in Kraft.
Zukünftig sind Personen, die unmittelbaren Kontakt zu einer mit HBV, HCV oder HIV infizierten Person hatten oder sich einem Risiko für die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen, insbesondere mit Hepatitis B, Hepatitis C und HIV ausgesetzt haben, für die Dauer von zwölf Monaten vom Blutspenden ausgeschlossen. Als Risikogruppe sind in der Verordnung generell Personen definiert, die innerhalb von drei Monaten mehr als drei Sexualpartner hatten, und deren Sexualpartner, soweit sie von diesem Umstand Kenntnis haben oder davon ausgehen müssen. Bei einem nachgewiesenen negativen Test auf Hepatitis B, Hepatitis C und HIV reduziert sich die Sperre auf drei Monate.
"Mit der Kundmachung der novellierten Blutspendeverordnung beseitigen wir endlich die Diskriminierung von homo- und bisexuellen Männern, ihrer Partner und Partnerinnen und Trans-Personen", hielt Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) fest. Und weiter: "Die sexuelle Orientierung wird beim Blutspenden künftig keine Rolle mehr spielen, dafür habe ich mich eingesetzt." Gleichzeitig seien weiterhin die höchsten Sicherheitsstandards für Blutkonserven gewährleistet.
In einem nächsten Schritt wird die Blutkommission eine aktualisierte Empfehlung für die Blutspende-Fragebögen aussprechen, kündigte Rauch an: "Ab Herbst soll niemand, der mit einer Blutspende helfen will, aufgrund der sexuellen Orientierung oder des Geschlechts daran gehindert werden." Ausdrücklichen Dank zollte Rauch der LGBTIQ+-Community "für das hartnäckige, große Engagement", die seit mehr als 20 Jahren auf die Diskriminierung beim Blutspenden hingewiesen habe. "Ohne Eure Unterstützung wäre diese Lösung nicht möglich gewesen", betonte der Minister.