Politik/Inland

Blauer Montag: "Gemeinsam mischen wir die Schwarzen auf"

Blau-weiße Plastik-Decken auf den Biertischen, Münchner Gerstensaft in den Maßkrügen. Abgesehen davon dominierte Montagabend in „Frankys Bierstadl“ allerdings Österreich. Mit ihrem „Blauen Montag“ am Kremser Volksfest warf die nö. FPÖ die mit Freibier und Stimmungsmusik bewährte Wahlkampfmaschinerie an.

„Heimat“, „Sicherheit“ und „Mehr Österreich“ versprachen die Broschüren. „Für unsere Landsleute“ waren die Getränkegutscheine ausgestellt.

Wind von Rechts

„Ich zähle auf euch, dass ihr allen klarmacht, woher der Wind für die österreichische Heimat zu wehen hat“, wurde Herbert Kickl im Bierzelt vorstellig. Der „Beutekärntner“ lebt in Purkersdorf und soll als Landesspitzenkandidat für ein ordentliches blaues Ergebnis im schwarzen Niederösterreich sorgen.

„Es geht bei dieser Wahl um alles, um die kommenden Generationen, die Österreich noch als ihre Heimat erkennen sollen.“ Viel Applaus auch bei Kickls Verbrüderung mit FP-NÖ-Chef Udo Landbauer: „Gemeinsam mischen wir die Schwarzen auf, die es mit dir und mir nicht gut gemeint haben“, meinte Kickl in Richtung der nö. Volkspartei.

Der Angesprochene, nach der Liederbuch-Affäre innerhalb seiner Partei vollständig rehabilitiert, unterstrich die FPÖ-Forderung nach einer Fortsetzung der türkis-blauen Koalition: „Eine ÖVP hätte niemals von sich aus Kopftuchverbot und Verschärfungen im Asyl- und Fremdenrecht durchgesetzt.“

Bereits zuvor hatte FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl gefordert: „Diese Koalition muss fortgesetzt werden, aber nur mit einem Innenminister Herbert Kickl.“

Der Ressortchef außer Dienst will auch wieder mit der ÖVP koalieren – er schloss eine Zusammenarbeit mit der SPÖ aus –, fordert aber Schlüsselressorts. „Wenn wir uns wieder über einen freiheitlichen Innenminister freuen dürfen, dann werde ich ein Heimatschutzministerium einrichten.“ Es brauche ein Bollwerk „gegen illegale Migration und für die Sicherheit der Österreicher“ und „ein Verbotsgesetz für den politischen Islam“. Wenn die ÖVP dazu nicht bereit sei, dann, kündigte Kickl an, beherrsche die FPÖ auch Opposition „ganz hervorragend“.

Konflikt

Das Kremser Bierzelt nutzte Waldhäusl auch, sich von Querelen zu erholen. Er liegt mit Philippa Strache wegen eines Heute-Interviews im Clinch, in dem er zu Heinz-Christian Strache gemeint hatte: „Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, wenn er vor dem Scherbenhaufen seines Lebenswerkes steht und dennoch jeden zweiten Tag barfuß in die Scherben tritt.“ Straches Ehefrau konterte via Facebook: „Stark! Bei einem Parteikollegen nachzutreten, wenn dieser die schlimmste Phase seines Lebens durchlebt.“

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