Politik/Inland

Neue Korruptionsvorwürfe gegen Strache nach Handy-Kommunikation

Die Ermittlungen gegen den früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in der Causa Ibiza haben offenbar auch Zufallsfunde gebracht.

Chatverläufe aus den Handy-Auswertungen legen laut einem Bericht der Presse am Sonntag einen weiteren Korruptionsverdacht nahe. Demnach soll Strache mit dem Betreiber der Privatklinik Währing kommuniziert haben. Dabei handle es sich laut dem Bericht um Verhandlungen rund um eine Gesetzesänderung.

Der Betreiber der Privatklinik soll sich dafür eingesetzt haben, in die sogenannte Prikraf-Liste aufgenommen zu werden. Dort werden jene Privatspitäler aufgelistet, die Zugang zum Finanzierungsfonds der privaten Krankenanstalten haben. Für Patienten und Patientinnen ist dann ein Teilkostenersatz für Behandlungen möglich. Im Jahr 2018 wurde die Währinger Privatklinik auf diese Liste aufgenommen. Strache war von Dezember 2017 bis Mai 2019 Vizekanzler der Republik Österreich.

Bericht über Korfu-Reise, Strache dementiert

Laut dem Bericht der Presse soll der Klinikbetreiber dem Ehepaar Strache einen Urlaub nach Korfu mit einem Privatjet angeboten haben. Auch von einem Flug nach Ibiza ist die Rede.

Straches Anwalt wies die Vorwürfe zurück. Dieser sei nicht auf Korfu gewesen. Den betreffenden Ibiza-Flug habe er für sich gechartert und nachweislich bezahlt.

Freundschaftliche Geste

Der Betreiber der Privatklinik gab an, seit den 90er Jahren mit Strache befreundet zu sein. Die angebotene Korfu-Reise sei daher als freundschaftliche Geste zu betrachten. Er dementierte zudem, Geld an Strache oder einen Verein gezahlt zu haben.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat laut Presse die berichteten Ermittlungen bestätigt.

Strache trat im Vorjahr als Vizekanzler zurück, als am 17. Mai das sogenannte Ibiza-Video veröffentlicht wurde. In den aufgezeichneten Gesprächen wurde über Korruptionsfantasien und Parteispendenpraxis gesprochen. Kürzlich gab der Politiker bekannt, mit seinem "Team HC Strache" (vormals DAÖ) bei der Wiener Gemeinderatswahl in diesem Herbst antreten zu wollen.