Ukrainische Soldaten werden in Deutschland an US-Panzern ausgebildet
Das US-Militär will in den kommenden Wochen US-amerikanische Abrams-Panzer zur Ausbildung ukrainischer Soldaten nach Deutschland liefern. Das sagte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Freitag beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland. Ukrainische Soldaten sollen ihre Ausbildung an den Abrams-Panzern in den kommenden Wochen beginnen, wie US-Medien unter Berufung auf Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums berichteten.
Das Training solle auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr stattfinden und etwa 10 Wochen dauern, hieß es. Insgesamt sollen den Berichten zufolge anfangs rund 250 ukrainischen Soldaten an den Panzern ausgebildet werden. Für die Ausbildung werde man zuerst Trainingspanzer liefern, die nicht kampftauglich seien, sagte US-Generalstabschef Mark Milley ebenfalls in Ramstein. Die für die Ukraine gedachten Abrams-Panzer werden derzeit noch instand gesetzt.
31 Kampfpanzer
Man habe die Auslieferung beschleunigt, um der Ukraine in den kommenden Monaten mehr gepanzerte Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, sagte Austin. Das Pentagon hatte im März angekündigt, die Abrams-Panzer bereits bis Herbst an die Ukraine liefern zu wollen. Zuvor hatte es geheißen, dass bis zur Auslieferung wesentlich mehr Zeit vergehen könnte.
Ende Jänner hatte die US-Regierung nach langem Hin und Her und parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern für Kiew angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern.
Es gab widersprüchliche Darstellungen aus dem Weißen Haus und dem Kanzleramt dazu, wie die Zusage von Kampfpanzern an die Ukraine zustande kam. Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, hatte Ende Februar kurz vor einem Besuch von Deutschlands Kanzler Olaf Scholz in Washington erklärt, Deutschland habe die Lieferung von US-Panzern zur Bedingung für die Zusage deutscher Leopard-Panzer gemacht. Die deutsche Regierung dementierte das.