Politik/Ausland

Türkei: Toter bei Seilbahnunglück in Touristenzentrum Antalya

Bei einem Seilbahnunglück in der südtürkischen Touristenmetropole Antalya ist ein Mensch ums Leben gekommen, zehn weitere wurden verletzt. Eine Kabine der auch bei Feriengästen populären Tünektepe-Seilbahn war am Freitag abgestürzt. In den anderen Kabinen waren Menschen eingeschlossen. Nach fast 24 Stunden in luftiger Höhe konnten die letzten Insassen gerettet werden. Auch die zuletzt verbliebenen 29 Passagiere seien in Sicherheit, erklärten die Rettungskräfte am Samstagnachmittag.

Stützpfeiler umgeknickt

Ein Stützpfeiler der Seilbahn Sarisu-Tünektepe in den Bergen nahe Antalya war am Freitag gegen 17.30 Uhr umgeknickt und hatte eine Kabine getroffen. Dabei brach der Kabinenboden auf, die Insassen stürzten in felsigem Gelände in die Tiefe. Die übrigen 174 Passagiere der Seilbahnkabinen konnten nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde bis Samstagnachmittag in einer „äußerst riskanten Aktion“ nach und nach geborgen werden.

"Mängel und Rost"

Dabei waren zehn Hubschrauber und mehr als 600 Rettungskräfte im Einsatz.
Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Gegen 13 Verdächtige wurde Haftbefehl erlassen, darunter die Chefs des Seilbahnbetriebs. Auslöser des Unglücks seien „Mängel und Rost an den Verbindungspunkten der Stützpfeiler“, erklärte Justizminister Yilmaz Tunc. Auch die Rollen der Seilbahn seien nach ersten Untersuchungen in schlechtem Zustand gewesen.

Besonders stark besucht

Die Seilbahn war wegen des Zuckerfests am Ende des Fastenmonats Ramadan besonders stark besucht. Laut Angaben des Betreibers ist die Seilbahn seit 2017 in Betrieb und besteht aus 36 Kabinen. Sie befördert ihre Gäste auf den Gipfel des Tünektepe in eine Höhe von 605 Metern. Die Fahrt dauert rund neun Minuten. In einer Kabine finden demnach sechs Menschen Platz. 1.200 Personen können pro Stunde befördert werden. Vom Gipfel bietet sich eine Aussicht auf Antalya und das Mittelmeer. Antalya ist ein beliebtes Touristenziel.