Sicherheitskonferenz in München: Von der Leyen will Produktion von Munition ankurbeln
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz Hilfe bei der Beschaffung von Munition zugesichert. Dazu werde die Kommission mit der Industrie in Kontakt treten, um die Produktion anzukurbeln, sagte von der Leyen.
Dies werde nach dem Muster geschehen, wie in der Coronavirus-Pandemie auch die Produktion von Impfstoffen beschleunigt worden sei. Die Ukraine brauche jetzt Material.
Kuleba sprach mit Rheinmetall-Chef über Panzer-Lieferungen
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat mit dem Vorstandschef des Rüstungskonzerns Rheinmetall auf der Münchner Sicherheitskonferenz indes über künftige Lieferungen von Panzern gesprochen. Er habe sich mit Armin Papperger getroffen, um über Wege zu sprechen, die Produktion für die Ukraine und ihre Verbündeten zu erhöhen, schrieb Kuleba via Kurznachrichtendienst Twitter.
"Wir haben auch über große Projekte gesprochen, um die Fähigkeiten der Ukraine im Bereich Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowohl kurz- als auch langfristig zu verbessern", so Kuleba weiter. "Rheinmetall ist bereit, sein Engagement zu verstärken."
Foredrung nach Streumunition und Phosphor-Brandwaffen
Der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow forderte noch am Freitagabend auf der Münchner Sicherheitskonferenz Streumunition und Phosphor-Brandwaffen - der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten. Mehr dazu erfahren Sie hier:
Wallace: Keine schnelle Lieferung von Kampfjets
Unterdessen erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace, er sehe in den Reihen der Verbündeten weitgehende Einigkeit darüber, dass eine schnelle Lieferung von modernen Kampfjets an die Ukraine ausgeschlossen ist. Diese Haltung sei "Konsens unter den westlichen Partnern", sagte Wallace dem Spiegel am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. "Es wird keine schnellen Kampfjet-Lieferungen geben, ganz sicher nicht in dieser Kriegsphase, ziemlich sicher auch nicht in einem halben Jahr", so Wallace, der damit Äußerungen der vergangenen Tage bekräftigte.
Moderne Flugzeuge wie der "Eurofighter" könnten "erst nach dem Krieg an die Ukraine geliefert werden, sagte Wallace demnach. Das Training der Piloten dauere lange. Zudem brauche man für einen Betrieb sehr viele Techniker am Boden. "Trotzdem signalisieren wir mit der grundsätzlichen Bereitschaft, irgendwann diesen Schritt zu machen, erneut unsere Entschlossenheit, der Ukraine so lange zu helfen, wie es nötig ist", sagte Wallace.
Der Minister warnte vor zu großen Erwartungen an die kürzlich beschlossenen Panzer-Lieferungen an die Ukraine. "Natürlich werden die Panzer die Ukrainer stärker machen, aber sie sind kein Zaubertrank, der von einem Tag auf den anderen alles ändert."