Ukraine fordert in München Streumunition und Phosphor-Brandwaffen

Vizeregierungschef Olexander Kubrakow in München
Der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten. Zudem sind auch Lieferungen von Kampfjets Thema bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Nach Kampfpanzern und Kampfjets hat die Ukraine auf der Münchner Sicherheitskonferenz den westlichen Verbündeten einen neuen Waffen-Wunsch für den Kampf gegen Russland präsentiert.

Vizeregierungschef Olexander Kubrakow forderte am Freitagabend Streumunition und Phosphor-Brandwaffen - der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten. Wie Russland wolle auch sein Land diese "Art von Kampfmitteln" nutzen.

Einsatz von Streumunition völkerrechtlich geächtet

"Es ist unser Staatsgebiet", sagte Kubrakow. Er verstehe die Schwierigkeiten wegen Konventionen, aber diese Art von Munition könne dazu beitragen, dass man den Angreifern standhalten könne. Der ukrainische Vizeregierungschef spielte damit darauf an, dass der Einsatz von Streumunition völkerrechtlich geächtet ist.

Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper freisetzen. Phosphormunition kann bei Menschen schwerste Verbrennungen und Vergiftungen verursachen.

Polens Ministerpräsident offen für Lieferung von Kampfjets

Kubrakow warb zudem erneut um die Lieferung von Kampfjets. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki machte deutlich, dass sein Land bereit wäre, gemeinsam mit anderen Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Als Voraussetzung nannte er allerdings eine NATO-Entscheidung für einen solchen Schritt.

Trotz der drastischen Forderungen ist nicht davon auszugehen, dass US-Außenministerin Kamala Harris oder der britische Premierminister Rishi Sunak in ihren mit Spannung erwarteten Reden darauf eingehen werden.

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