Russische Truppen in Kaliningrad simulierten Atomangriff
Die russischen Truppen in Kaliningrad haben nach Angaben aus Moskau mitten in der Offensive in der Ukraine Angriffe mit nuklearwaffenfähigen Raketen simuliert. Bei einer Übung hätten rund hundert Soldaten den "elektronischen Start" von mobilen ballistischen Raketensystemen mit Atomwaffen vom Typ Iskander simuliert, so das Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die Streitkräfte übten Angriffe auf militärische Ziele eines imaginären Feinds sowie die Reaktion auf einen Gegenschlag.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine angedeutet, dass er bereit sei, Russlands taktische Atomwaffen einzusetzen. Ende Februar versetzte Russland seine Atomstreitkräfte in höhere Alarmbereitschaft. Der Kremlchef warnte zudem vor einer "blitzschnellen" Vergeltung, falls der Westen direkt in den Ukraine-Konflikt eingreift.
Beobachtern zufolge hat das russische Staatsfernsehen in den vergangenen Tagen versucht, der Öffentlichkeit den Einsatz von Atomwaffen schmackhaft zu machen. "Seit zwei Wochen hören wir auf unseren Fernsehschirmen, dass die Atomsilos geöffnet werden sollten", sagte der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow am Dienstag.
Kaliningrad ist eine russische Enklave an der Ostsee zwischen den beiden EU- und NATO-Mitgliedern Polen und Litauen.
Schon vergangene Woche war in einer Sendung des russischen Staatsfernsehens ein Atomangriff auf Berlin, Paris und London von Kaliningrad aus simuliert diskutiert worden.
Dass ein solcher Angriff in nächster Zeit kurzfristig passiert, ist aber aus mehreren Gründen unwahrscheinlich. Auch befinden sich zurzeit gar keine Atomwaffen in Kaliningrad, wie auch in der Sendung thematisiert wurde. Alle weiteren Informationen dazu: