Neue Studie: Superreiche sind die größten Klimasünder
Reich, reicher, superreich – die 50 wohlhabendsten Milliardäre produzieren in 90 Minuten mehr CO2 als ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben. Mit ihren Luxusgütern wie Privatjets und Superjachten tragen sie zu weltweiten Ungleichheiten, Armut und Klimakatastrophen bei.
Kurz vor dem COP29 in Baku, Aserbaidschan, brachte Oxfam International einen Bericht über den Luxusverkehr und die umweltschädlichen Investitionen der Milliardäre heraus. Oxfam ist ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.
184 Flüge in einem Jahr
Die 50 reichsten Milliardäre der Welt tätigten allein in einem Jahr 184 Flüge und befanden sich 425 Stunden in der Luft – das Ergebnis: sie produzierten so viel Kohlenstoff wie ein Durchschnittsmensch in 300 Jahren. Aber Privatjets sind nicht ihr einziges Fortbewegungsmittel, mit ihren Luxusjachten erzeugten sie die Menge an Kohlenstoff, die ein durchschnittlicher Mensch in 860 Jahren, produziert.
Eigentlich ist es immer noch das Klimaziel, unter dem globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius zu bleiben, trotzdem spart nicht jeder ein.
Würde sich jeder Mensch so verhalten wie die reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung, wäre das Kohlenstoffbudget in weniger als fünf Monaten aufgebraucht. Und wenn jeder so viel Kohlenstoff ausstoßen würde wie ihre Luxusjachten und Privatjets, wäre das Klimaziel bereits nach zwei Tagen in den Sand gesetzt.
Luxusspielzeuge der Superreichen
Jeff Bezos, US-amerikanischer Unternehmer und Gründer des Onlineversandhändlers Amazon, scheint einer der Kandidaten zu sein, bei denen die Klimakrise vorbeizieht. Zumindest lässt sich das anhand des Verbrauchs seiner zwei Privatjets erahnen, die sich für 25 Tage in der Luft über einen Zeitraum von 12 Monaten befanden und so viel Kohlenstoff emittierten wie ein durchschnittlicher US-Amazon-Mitarbeiter in 207 Jahren.
„Die Superreichen behandeln unseren Planeten wie ihren persönlichen Spielplatz und setzen ihn zum Vergnügen und für ihren Profit in Brand. Ihre schmutzigen Investitionen und Luxusspielzeuge - Privatjets und Yachten - sind nicht nur Symbole des Überflusses, sondern eine direkte Bedrohung für die Menschen und den Planeten“, kritisierte Amitabh Behar, Geschäftsführer von Oxfam International.
Einkommens- und Vermögenssteuer für die Reichsten
Obwohl die Emissionen des Lebensstils von Milliardären schon für Empörung sorgen, sind die ihrer Investitionen noch um ein Vielfaches dramatischer: sie sind etwa 340-mal so hoch wie die Emissionen ihrer Privatjets und Superjachten zusammen. Oxfams Untersuchung ergab, dass fast 40 Prozent der Investitionen in klimafeindliche Bereiche wie Öl, Bergbau, Schifffahrt und Zement gehen.
Um dem Ganzen wenigstens ein bisschen Einhalt zu gebieten, fordert Oxfam, vor dem Start der COP29, eine dauerhafte Einkommens- und Vermögenssteuer für die obersten ein Prozent einzuführen. Damit soll eine Reduktion an Emissionen erreicht werden. Außerdem könnte man so die Schäden im Globalen Süden, der am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen ist, besser ausgleichen.