Der Milliardenprofit der britischen Royals
Von Walter Friedl
Das Herzogtum Lancaster und das Herzogtum Cornwall – das sind wahre Cashcows des britischen Herrscherhauses der Windsors: Wie der Guardian jetzt enthüllte, brachten diese beiden Ländereien seit der Krönung von Queen Elizabeth II. (2. Juni 1953) den britischen Royals rund 1,2 Milliarden Pfund (nicht ganz 1,4 Milliarden Euro) ein.
Die Herzogtümer verfügen über reiche Immobilien-Unternehmen, verwalten mittelalterliche Schlösser, Hotels, Geschäfte, Farmland etc. – verteilt auf ganz England. Und sie haben unter anderem auch in Luxus-Immobilien in London investiert.
Damit erhält eine Jahrhunderte alte Debatte neue Nahrung: Denn Generationen von britischen Regierungschefs haben schon gefordert, dass die Profite der Allgemeinheit zu Gute kommen sollten. Vergebens.
Auffällig: Laut Guardian sind die Einnahmen, die aus den beiden Herzogtümern stammen, vor allem seit Anfang der 1990er-Jahre rasant gestiegen. Lagen sie damals für Lancaster bei gut sechs Millionen Pfund (6,9 Millionen Euro) und für Cornwall bei fünf Millionen Pfund (5,7 Millionen Euro), stiegen sie bis 2020 auf rund 28 Millionen Pfund (32 Millionen Euro) bzw. 22 Millionen Pfund (etwa 25 Millionen Euro). Das entspricht in beiden Fällen einer Vervierfachung.
Nutznießer in Bezug auf das Herzogtum Cornwall war bis zum Tod von Queen Elizabeth II. deren Sohn Charles. Als dieser ihr auf dem Thron nachfolgte, nahm sein Sohn Williams seinen Platz ein – und ist somit Milliardär. Denn die Länderei ist mehr als eine Milliarde Pfund (1,14 Mrd. Euro) wert. Lancaster bringt es auf 652 Millionen Pfund (745 Millionen Euro). Nach einem kriegsbedingten Knick im Vorjahr darf sich Prinz William trotzdem über rund 20 Millionen Pfund (fast 23 Millionen Euro) jährlich freuen.
100 Mio. Euro Steuergeld
Die Windsors rechtfertigen die Einnahmen damit, dass diese auch wohltätigen Zwecken zugeführt würden. Laut Charles’ eigenen Angaben sind 49 bis 50 Prozent der Gelder in den vergangenen Jahren in öffentliche oder Charity-Aktivitäten geflossen. Zugleich aber steht ebenfalls fest, dass das Königshaus die Briten ordentlich Geld kostet: Für 2021 wurde eine Summe von 87,5 Millionen Pfund (ziemlich genau 100 Millionen Euro) ermittelt.