Politik/Ausland

Corona: Italien schafft Impfpflicht für Sanitäter ab

In Italien fällt ab Dienstag, 1. November, die Impfpflicht für Sanitäter. Der Ministerrat will die ursprünglich bis Ende dieses Jahres geltende Impfpflicht schon ab November abschaffen, verlautete aus der Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni. Damit können tausende Sanitäter, die sich der Impfpflicht widersetzt hatten und vom Dienst suspendiert worden waren, wieder ihre Arbeit aufnehmen.

3.394 Ärzte wurden nach Angaben der italienischen Ärztekammer wegen der Weigerung, sich impfen zu lassen, vom Dienst suspendiert. Angesichts schwerer Personalmängel im öffentlichen Gesundheitssystem sei es wichtig, dass die suspendierten Ärzte wieder die Arbeit aufnehmen, erklärte der neue italienische Gesundheitsminister Orazio Schillaci.

Die Regierung plant auch die Abschaffung der 100-Euro-Strafe, die im Jänner für nicht geimpfte Italiener ab 50 Jahren verhängt wurde. Viele Impfgegner, bei denen der Strafzettel in den vergangenen Monaten ins Haus geflattert war, haben die Zahlung verweigert.

Auch die Maske im Spital  fällt

Das Kabinett plant, ab kommendem Dienstag auch die Maskenpflicht in Krankenhäusern fallen zu lassen, eine der letzten Anti-Pandemie-Restriktionen in Italien. Der tägliche Bericht zur Zahl der Infizierten und der Corona-Patienten in den italienischen Krankenhäusern soll mit einem wöchentlichen Bulletin ersetzt werden.

Am Mittwoch sagte Premierministerin Meloni, die sich während ihrer Zeit in der Opposition häufig kritisch über die mit Covid-19 verbundenen Beschränkungen geäußert hatte, dass viele der während der Pandemie getroffenen Entscheidungen keine wissenschaftliche Grundlage hätten. "Wissenschaft ist keine Religion", so die Rechtspolitikerin.

"Ich bin einverstanden damit, was die Anerkennung des Wertes der Wissenschaft angeht. Womit wir mit den Vorgängerregierungen nicht einverstanden waren, ist die Tatsache, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht wissenschaftlich fundiert waren", sagte Meloni in einer Rede vor dem Senat.