Politik/Ausland

Berichte über angeblichen Chemiewaffen-Angriff in Mariupol

Wenn sich die Berichte bewahrheiten, wäre dies die nächste rote Linie, die Moskau überschreitet: In Mariupol im Süden der Ukraine - in jener Stadt also, die seit Wochen von russischen Soldaten belagert wird - seien Chemiewaffen eingesetzt worden.Berichte darüber waren in allen größeren ukrainischen Medien zu lesen, alle hatten jedoch nur die eine Quelle - das rechtsextreme Asow-Regiment.

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Das Batallion, das zu den ukrainischen Streitkräften gehört, gilt als ultranationalistisch und ist nicht nur umstritten, sondern auch Feindbild Nummer eins der Russen.

Kriegsverbrechen?

Berichtet wird, dass eine Drohne eine unbekannte Substanz versprüht habe, was wiederum zu Atemnot und Ataxie, also einer massiven Nervenschädigung bei den Betroffenen geführt habe. Getroffen worden seien sowohl ukrainische Soldaten als auch Zivilisten. Der Einsatz von chemischen Kampfstoffen ist als Kriegsverbrechen geächtet.

Ob der Angriff tatsächlich stattgefunden hat, ist schwer zu sagen, da sich in Mariupol keinerlei unabhängige Journalisten mehr befinden. Allerdings haben Politiker in Russland und pro-russische Politiker im Donbass zuletzt mehrfach darauf verwiesen, dass der Einsatz chemischer Kampfstoffe in ihren Augen durchaus angebracht sei. Der Verteidigungssprecher der selbsternannten Donezker Volksrepublik Eduard Basurin etwa sagte kürzlich, "chemische Truppen" sollten die letzten Verteidiger Mariupols attackieren. "Sie werden einen Weg finden, diese "Maulwürfe in ihren Löchern auszuräuchern".

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