Politik/Ausland

159 EU-Abgeordnete fordern: Moria nicht mehr aufbauen

Nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria warnen mehr als 150 Europaabgeordnete eindringlich vor dem Wiederaufbau des Camps und mahnen die Aufnahme der rund 13.000 Migranten durch andere EU-Staaten an.

„Moria wiederaufzubauen ist keine Lösung, ebenso wenig ist eine Lösung, andere Camps mit ähnlichen Bedingungen zu schaffen“, heißt es in einem Schreiben vom Freitag an die zuständigen EU-Kommissare sowie an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) als Vertreter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

Für die Menschen aus dem zerstörten Camp müssten nachhaltige Lösungen gefunden werden, indem sie von anderen EU-Staaten aufgenommen werden, schreiben die Abgeordneten mehrerer Fraktionen.

Initiiert hat das Schreiben der migrationspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Erik Marquardt. „Die Menschen müssen kurzfristig humanitär versorgt werden“, sagte er. Hilfsorganisationen und Sachverständige hätten jahrelang vor solch einer Katastrophe gewarnt.

Die Abgeordneten fordern nun auch, dass Griechenland mit Corona-Tests für die Migranten und die Einheimischen sowie mit medizinischem Personal und mit Ausrüstung versorgt werden müsse.

Die meisten - mehr als 60 - der 159 Unterzeichner des Briefs gehören den Grünen im Europaparlament an. Das Schreiben wurde aber auch von Sozialdemokraten, Linken und einigen Christdemokraten unterschrieben. Hinzu kommen drei Fraktionslose sowie ein Mitglied der rechten EKR-Gruppe.