Der "einsamste Elefant der Welt" flog in sein neues Glück
In Ketten in einem viel zu kleinen Gehege und allein – so musste der Elefant Kaavan jahrelang dahinvegetieren. Er galt als „einsamster Elefant der Welt“, für dessen Befreiung sich unter Führung der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ weltweit immer mehr Menschen einsetzten – darunter auch die 74-jährige Pop-Ikone Cher. Die Bemühungen führten jetzt zum Erfolg: Der 36-jährige Dickhäuter konnte sein „Gefängnis“ im heruntergekommenen Marghazar-Zoo in der pakistanischen Hauptstadt verlassen und wurde nach Kambodscha ausgeflogen.
Was einer logistischen Herkulesaufgabe gleichkam. Zunächst musste Kaavan, der als einjähriger Baby-Elefant als srilankesisches Geschenk an den damaligen Diktator Zia ul-Haq (1977–1988) nach Pakistan kam, ein wenig abspecken und wurde auf Diät gesetzt. Für den zehnstündigen Flug wurde eine eigene Transportbox angefertigt, die auch 200 Liter Urin absaugen kann. Für das leibliche Wohl des Vierbeiners sorgten 200 Kilogramm Futter. „Er hat gegessen, war gar nicht gestresst und schlief sogar ein wenig im Stehen“, sagte Vier-Pfoten-Arzt Amir Khalil.
Kaavan wurde nach der Landung gleich in das Schutzgebiet „Cambodia Wildlife Sanctuary“ im Norden des Landes transportiert. Dort ist er zunächst in einem kleinen Gehege untergebracht, um sich an die Umgebung zu gewöhnen – und an seine neue Familie: drei Elefantenkühe. Die zweite Hälfte seines Lebens soll er sich schon demnächst komplett frei bewegen können im gesamten Schutzgebiet.