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Beim Most daheim: Die Fakten zur Landessäure Oberösterreichs

Wein, Bier, Sturm. Diese Liste der liebsten Promille-Getränke des Landes führt in Oberösterreich gefühlt der Most an. Als Most bezeichnet man eine regionale Spezialität aus Äpfeln und Birnen, die auch gerne als Obst- oder Apfelwein bezeichnet wird. Entgegen jeder Annahme liegt das niederösterreichische Mostviertel nur auf Platz drei im Ranking der heimischen Mostproduzenten. Die Steiermark trägt Silber davon, aber knapp die Hälfte der Mosternte passiert in Oberösterreich.

Most der Kaiserin

Die Jahresproduktion beträgt hier in etwa 25 bis 30 Millionen Liter. Grob gerechnet heißt das, dass etwa 110.000 Tonnen Streuobst jährlich in Oberösterreich geklaubt und großteils zu Most weiterverarbeitet werden. Eine verlässliche Statistik dazu vermissen leider auch Most-Experten. Die restliche Menge an Mostobst wird zu Apfelsaft und Schnaps, Cider und Schaumweinen weiterverarbeitet.

Zu verdanken hat das Bundesland seine ausgeprägte Obstkultur keiner geringeren als Kaiserin Elisabeth. Diese schuf mit ihrer gezielten Pflanzung von Obstbäumen die Grundlage für die heutige Mostproduktion. Ein Großteil der heute rund 1,2 Millionen Streuobstbäume sind weit über 100 Jahre alt, teils sogar noch älter. 70 Prozent dieser Bäume tragen Birnen, ca. 30 Prozent Äpfel. Die beliebtesten Sorten sind dabei die Speckbirne, die Kleine und die Rote Landlbirne, die Pichlbirne (gibt es in Rot und Grün), bei den Äpfeln der Brünnerling, der Florianer Rosmarin, der Griesapfel (gibt es in Weiß und Rot) oder auch der Wiesling (ebenfalls in Weiß und Rot). Schätzungen zufolge gibt es ca. 400 Sorten an Äpfeln und Birnen, die zum Streuobst gezählt werden. 30 bis 40 davon sind für die Mostproduktion kultiviert und dominieren damit auch geschmacklich das Mostrepertoire.

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Most ist seit Generationen der Haustrunk der Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen - kein anderes Bundesland wird so mit dem Getränk verbunden. In den letzten Jahren hat Most eine fulminante Qualitätsentwicklung genommen. Most, Saft, Cider und Perlwein aus bäuerlicher Produktion sind heute beliebte, regional produzierte Getränke und Speisenbegleiter. Mit jedem Schluck Most erleben Mostgenießer ein Stück Heimat."

Ing. Gabriela Stein
Referentin Direktvermarktung, Verantwortliche für Most in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich

Obstweinverordnung

Das Getränk ist aktuell auch auf dem besten Weg weg vom Haustrunk, hin zum Qualitätsprodukt mit staatlicher Prüfnummer. Oberösterreich nimmt in punkto Most-Qualitätsstandards österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Der erste Grundstein dafür wurde mit der Obstweinverordnung aus dem Jahr 2014 gelegt. Die Prüfnummer zeigt Mostliebhabern Produkte an, die vom Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg oder Eisenstadt kontrolliert wurden. Und es geht noch viel weiter: Als erstes Bundesland in Österreich hat Oberösterreich 2015 die erste Qualitätsprämierung für Most überhaupt, den „Culinarix Most“ eingeführt. 31 der rund 400 Mostproduzenten (siehe auch Karte Seite 78) haben aktuell Qualitätsmost mit der staatlichen Prüfnummer in ihrem Sortiment. Sein guter Ruf steigt nicht nur in Sachen Qualität und Geschmack, sondern Most soll auch gesund sein. Neben der (offensichtlich) förderlichen Starthilfe für die Verdauung soll er den Körper darüber hinaus mit viel Vitamin C, Kalzium und Magnesium versorgen und zudem die Cholesterinwerte senken. Damit ist die Verwandlung vom Doppler zum Lifestylegetränk für den Most perfekt.

Unter folgendem Link finden Sie eine Karte mit mehr als 80 Mostbauern, bei denen entweder ab Hof Apfelsaft, Most & Co. gekauft werden kann oder die sogar als Mostschank oder Heuriger gemütliche Abende mit Speis' und Trank versprechen: Mostbauern in Oberösterreich.

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