Renault Emblème: Wasserstoffantrieb und 90 Prozent weniger CO2
Mit dem Emblème präsentiert Renault nun eine interessante Studie, bei der es mehr um den Antrieb und den (möglichen) Herstellungsprozess geht. Es ist die Vision eines Familienfahrzeugs mit kombiniertem batterieelektrischem und Brennstoffzellenantrieb.
Der Renault Emblème verfügt über einen elektrischen Antrieb, der auf zwei Arten gespeist wird: durch eine herkömmliche wiederaufladbare Batterie für die alltägliche Nutzung und durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle für längere Fahrten. Die auf der Plattform AmpR Medium basierende Architektur mit Hinterradantrieb beherbergt die verschiedenen Komponenten des Antriebsstrangs (Elektromotor, Batterie, Brennstoffzelle und Wasserstofftank) und sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und eine ideale Gewichtsverteilung.
Der Elektromotor leistet 160 kW und kommt ohne seltene Erden aus. Der Strom für den Elektromotor wird in einer kleinen NMC-Batterie mit 40 kWh gespeichert. Die Reichweite beträgt mehrere hundert Kilometer (einen genaueren Wert liefert Renault noch nicht). Die für längere Fahrten erforderliche Energie liefert eine 30-kW-PEMFC-Brennstoffzelle, die mit CO2-armem Wasserstoff aus einem 2,8-Kilogramm-Tank betrieben wird; der maximale Wirkungsgrad beträgt etwa 60 Prozent.
Durch diese Konfiguration kann der Embleme eine Strecke von bis zu 1.000 Kilometern genauso schnell zurücklegen wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, sagt Renault. Man benötigt nur zwei Stopps zum Betanken mit Wasserstoff – in jeweils unter fünf Minuten – für 350 Kilometer Reichweite. Auf einer Fahrt zwischen Paris und Marseille werden 75 Prozent des Stroms, den das Fahrzeug verbraucht, von der Brennstoffzelle erzeugt, wobei außer Wasser keine Emissionen entstehen.
Lebenszyklus
Der Renault Emblème soll zudem zeigen, wie es gelingen kann, die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus zu minimieren. Das Auto senkt die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) im Vergleich zu einem gleichwertigen Fahrzeug um 90 Prozent: Von der Produktion bis zum Ende des Lebenszyklus werden nur 5 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Zum Vergleich: Für einen Megane E-Tech Electric belaufen sich die Gesamtemissionen auf der Grundlage der Lebenszyklusanalyse auf 24 Tonnen CO2-Äq. Das ist praktisch die Hälfte der Emissionen eines vergleichbaren, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Modells (49 Tonnen CO2-Äquivalent bei einem Captur mit Benzinmotor).
Um dies zu erreichen, wurde im Rahmen des Projekts eine Vielzahl von Kombinationen untersucht: der Einsatz recycelter Materialien mit geringem CO2-Ausstoß, die Verwendung natürlicher Materialien, Produktionsprozesse, die vollständig auf erneuerbaren Energien beruhen, die Nutzung von wiederverwendeten Teilen, Kreislaufwirtschaft usw.