Wer am lautesten schreit ...
Ja, der Tourismus ist ein wesentliches Standbein unserer Wirtschaft. Und ja, er hat besonders massiv in der Krise gelitten. Entsprechend groß waren die Klagen aus dieser Ecke, gepaart mit jenen der Gastronomen vom Nachbartisch. Die Regierung wurde mehrmals hinsichtlich weiterer Unterstützungen bearbeitet – mit Erfolg. Die Steuer auf Getränke und Speisen wird nun bis Jahresende reduziert. Hoteliers wünschen nun auch eine Reduktion auf Nächtigungen.
Natürlich muss Betrieben schnell und unkompliziert geholfen werden. Doch eine Bevorzugung einzelner Branchen ist ungerecht, schließlich sind auch andere hart getroffen. In Deutschland hingegen wird für alle die Mehrwertsteuer reduziert.
Zu wenig
Auch wird es mit einer Steuersenkung alleine kaum getan sein. Wer auf diese verhältnismäßig geringen ersparten Summen angewiesen ist, wird sich damit nicht dauerhaft über Wasser halten können. Das endgültige Aus wird nur verzögert.
Das sieht auch der neue Erste-Group-Chef Bernhard Spalt im KURIER-Interview so. Ein Programm zur Konsumstimulierung könne nicht der Weg aus der Krise sein. Und in Österreich seien Eigenkapitalpuffer traditionell zu klein. Womit er recht hat. Sinnvoller wäre es also, sowohl seitens der betroffenen Unternehmen als auch der Regierung, nachhaltig Vorsorge zu treffen bzw. zu ermöglichen. Denn die nächste Krise kommt bestimmt.