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Mit dem Auto in die Türkei - nie mehr wieder

Wenn in Österreich die letzte Schulwoche anbrach, gingen die Vorbereitungen auch schon los. Auf einmal stapelten sich Unmengen an Schokolade in der Wohnung (um es den Verwandten mitzunehmen). Koffer wurden gepackt und alles akribisch für die Reise geplant - Essen, Straßenpläne etc.

Von Wien nach Sakarya. Mehr als 2.000 Kilometer. Vier Personen. Ein Auto. Was womöglich wie ein lustiger Roadtrip klingt, war oder ist noch immer die jährliche Prozedur für viele Menschen in der Diaspora - und gehört zu meinen schlimmsten Kindheitserinnerungen.

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Es ging los schon damit, dass man sich am letzten Schultag beeilen musste. Zeugnis bekommen. Passt. Dann schnell nach Hause. Und dann schnell ins Auto. Je früher man losfuhr, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man an den Grenzen in Stau landet - das war die Logik dahinter. Denn mit dem Vorhaben, gleich nach Schulschluss sich auf Weg zum Familienbesuch in die Türkei zu machen, war man nicht allein. Die Flugtickets waren für eine Familie schwer leistbar und Benzin damals noch ziemlich billig. Außerdem war das Auto ja auch in der Türkei ganz praktisch.

Eng, langweilig, schlecht

Eineinhalb Tage war man mindestens unterwegs. Je nach Route. Einmal ging die Route von Ancona (Italien), per Fähre nach Griechenland und von dort aus in die Türkei. Ein anderes Mal fuhren wir die Slowenien-Kroatien-Serbien-Bulgarien-Türkei-Route. Die Route, die sich durchsetzte, war aber Ungarn-Serbien-Bulgarien-Türkei. Ich hasste sie alle. Alle dauerten viel zu lange (dass man immer ganz viele Länder, in denen man schon 'war' aufzählen konnte, war der einzige Vorteil“).

Dabei war man mit Wien als Startpunkt sogar auf der kürzen Seite. An den Grenzen, wo man natürlich trotzdem anstehen musste, sah man Autokennzeichen aus Deutschland, den Niederlanden oder sogar Belgien. „Wie halten die das aus?“, fragte ich mich immer. Für mich waren die eineinhalb Tage, wo wir im Gegensatz zu vielen, sogar im Hotel übernachteten und nicht auch in der Nacht durchfuhren, schon unerträglich. Es war eng, mir war langweilig (damals gab es nicht mal Smartphones) und noch dazu wurde mir im Auto immer schlecht. Ich nörgelte während der ganzen Fahrt.

Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum irgendwann nur meine Eltern den Roadtrip machten, mein Bruder und ich die Reise mit dem Flugzeug antraten. "Nie wieder mit dem Auto in die Türkei" ist auch heute noch mein Credo. Bis eine halbwegs gute Zugverbindung kommt, werde ich weiterhin zu meiner Familie fliegen.  

Ich weiß, schlecht fürs Klima. Aber ich hätte ja nicht mal ein Auto. Und auch keinen Führerschein.