Epidemiologe: 70 Prozent der Serben werden sich bis April infizieren
Die Dunkelziffer der mit dem Coronavirus infizierten Serben dürfte extrem hoch sein. Laut dem Epidemiologen Radmilo Petrović sei diese drei- bis viermal höher als die auf der Grundlage von Laboranalysen offiziell erfasste Zahl, berichten die serbischen Medien. Der Experte geht davon aus, dass sich bis Ende März 70 Prozent der serbischen Bevölkerung mit der Omikron-Variante infizieren wird.
In den vergangenen sieben Tagen werden in dem sieben Millionen Einwohner zählenden Land täglich fünfstellige Neuinfektionszahlen offiziell bestätigt. Petrović glaubt aber, dass sich in diesem Zeitraum zwischen 250.000 und 300.000 Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Diese würden aber nicht in der Evidenz der Gesundheitsbehörden erscheinen.
Nur wenige werden entdeckt
"Bis Ende März werden 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Omicron-Stamm infiziert worden sein. Dieser weist bisher die meisten Mutationen auf und durchbricht sowohl die nach der Impfung als auch die natürlich erworbene Immunität", wagt der Epidemiologe eine recht düstere Prognose. "Von diesen 70 Prozent werden wir nur einen kleinen Teil aufdecken, der Rest wird herumlaufen und das Virus verbreiten - nachdem die meisten eine völlig asymptomatische Infektion haben werden."
Die Zahl der Neuinfektionen werde laut ihm "höchstwahrscheinlich" noch zwei Wochen lang weiter steigen. Die "Absenkung" der epidemiologischen Kurve dürfte erst in der zweiten Februarhälfte beginnen.
Am Dienstag wurden in Serbien 18.006 neue Coronavirus-Fälle verzeichnet. Das ist ein Rekordwert in dieser Pandemie ist. Getestet wurden - nach dem in Serbien nur Menschen mit Symptomen getestet werden - dabei lediglich 39.740 Personen. Weitere 26 Menschen starben.