Leben/Gesellschaft

Countdown bis zur Zentralmatura

In elf Tagen ist Startschuss für die Zentralmatura. Dann werden alle 20.000 AHS-Schüler über den gleichen schriftlichen Prüfungsaufgaben sitzen. Am 5. Mai steht Deutsch auf dem Terminplan, am Tag darauf Englisch. Spannend wird für viele der 11. Mai, der Tag der Mathematikmatura.

So wie für Marie Spreitzer, Schülerin an der Neulandschule in Wien. Sie hat großen Respekt vor diesem Fach: "Früher war es einfacher", ist sie überzeugt: "Du hast ein Beispiel im Buch verstanden und nach diesem Schema ähnliche Aufgaben gelöst. Heute sind die Aufgabenstellungen vor allem für Nicht-Mathematiker anspruchsvoller. Es ist auch unfair, dass wir die gleichen Aufgaben haben wie die Schüler vom Realgymnasium, obwohl wir weniger Unterricht haben. Wäre mir das von Anfang an bewusst gewesen, hätte ich den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt."

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Ganz entspannt ist hingegen Carina Ambrus von der AHS Maroltingergasse. "Bei uns ist die Probeschularbeit des BIFIE ganz gut ausgefallen. Vor Mathe fürchte ich mich also nicht." Etwas ambivalent sieht sie die Benotungskriterien für Deutsch: "Ein Beistrichfehler zu viel und du bist durchgefallen."

Bravourös gemeistert haben die Schülerinnen die Präsentation ihrer vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA). "Da beschäftigst du dich mit einem Thema, das dir gefällt. Ich habe eine VWA zum Thema Meniskustransplantationschirurgie geschrieben." Schließlich will sie nach der Matura Medizin studieren. Die Aufnahmeprüfung ist bereits am 3. Juli: "Das ist natürlich sehr knapp – nur zwei Wochen nach der mündlichen Matura im Juni. Weil ich aber drei mal die Woche einen Vorbereitungskurs für den Test mache, bin ich da gelassen."

Marie Spreitzer weiß auch schon, was sie nach der Matura machen will: "Ich möchte Chemie studieren." Ihre mündliche Prüfung wird sie in "Ernährungswissenschaften und Chemie mache. Da freue ich mich schon auf die mündliche Prüfung – eine gute Vorbereitung für die Uni."

Schlechtes Timing

Unzufrieden sind Schüler- und Elternvertreter wie Theodor Saverschel mit der Planung der mündlichen Matura: "Die Termine werden zu spät bekannt gegeben. Und auch auf die Ergebnisse müssen die Schüler zu lange warten. Uns wäre eine Bekanntgabe vor der schriftlichen Matura am liebsten." Hintergrund: Bisher dauerte die mündliche Matura meist drei Tage, jetzt kann sie bis zu zwei Wochen dauern. "Da würde ich gerne wissen, ob ich in zwei Tagen Englisch und in zehn Tagen Mathe." Zudem ist auch der Fragenpool größer als früher. Eine Regelung könnte bei der heutigen Sitzung der Bundesreifeprüfungskommission gefunden werden.

  • VWA/Diplomarbeit: An der AHS schreiben alle Schüler eine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) und präsentieren sie, an den BHS ist es eine Diplomarbeit. Tipp: Wer vor der Matura sieht, dass er VWA und Lernen für die Matura zeitlich nicht schafft, der kann die VWA später abgeben und sie im Herbst präsentieren.
  • Schriftlicher Test: Drei Klausurarbeiten in Mathematik, Deutsch und einer lebenden Fremdsprache sind verpflichtend. Eine vierte Prüfung in einer weiteren Fremdsprache oder Fächern wie z. B. Physik, Sport, Kunst oder einem schulautonomem Gegenstand sind möglich.
  • Mündliche Prüfung: Wer nur drei schriftliche Klausuren geschrieben hat, muss drei Mal zur mündlichen Prüfung antreten, wer vier Klausurarbeiten gemacht hat, wird nur zwei Mal zur Mündlichen antreten müssen. Diese Prüfungen sind übrigens öffentlich.
  • Internet: www.bifie.at