"America's Got Talent": Vorarlberger Artisten feilen an Show
Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Eine neue Choreografie muss auf die Beine gestellt und eingeübt werden. Es wird trainiert und trainiert. Am 18. September stellt sich die Vorarlberger Akrobatengruppe Zurcaroh im Finale der US-amerikanischen Talentshow "America's Got Talent" auf NBC neun Konkurrenten.
Täglich wird derzeit rund drei Stunden trainiert, deutlich weniger als zuletzt, "wir haben ja alle einen Job oder müssen in die Schule", erklärte Christoph , der im normalen Beruf Schuldirektor ist, der APA. "Wir arbeiten aber mit voller Energie an der neuen Choreografie", schließlich wolle man bei der letzten Performance für die derzeitige 13. Staffel von "America's Got Talent" auch etwas Neues zeigen. Einen Namen für die Show gebe es schon, der sei allerdings noch ein Geheimnis, setzte der 40-Jährige hinzu. Insgesamt 51 Mitglieder der Truppe werden auf der Bühne stehen.
"Wir wollten der Welt zeigen was wir können und lieben"
Dass Zurcaroh sowohl das Viertel- als auch das Halbfinale in Los Angeles gemeistert haben, können die Artisten rund um Choreograf Peterson da Cruz Hora noch "gar nicht ganz erfassen". "Wir haben im Prinzip bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse nicht daran gedacht, dass wir gewinnen", beschrieb Hämmerle das Staunen und die Freude der Truppe. "Es gab einfach ganz viele ganz tolle Darbietungen."
Die Wahl unter die besten drei im Halbfinale macht die Mitglieder, die zwischen sieben und 40 Jahren alt sind, indes auch sehr stolz. "Wir wollten eine gute Show machen, um der Welt zu zeigen, was wir können und lieben. Jetzt haben wir drei gemacht und haben die Chance auf eine weitere bekommen", zeigte sich da Cruz Hora überglücklich. Der Choreograf und Mastermind brachte sein Projekt vor neun Jahren aus seiner Heimat Brasilien nach Vorarlberg. Dorthin verschlagen hatte ihn zunächst die Beteiligung an der Weltgymnaestrada 2007, die Liebe bewegte ihn zu bleiben.
Anfragen aus der ganzen Welt
Noch zu kämpfen hat die Akrobatikgruppe mit dem Jetlag nach dem vielen Hin und Her zwischen Götzis und Los Angeles. "In unseren WhatsApp-Gruppen ist in der Nacht viel los", erzählte Hämmerle lachend. Bezahlt würden Flüge und Unterkünfte sowie ein Teil der Verpflegung vom TV-Sender. "Anders könnten wir das nicht machen. Wir haben keinen Sponsor." Der derzeitige Erfolg in den USA ist nicht der erste der Truppe, aber auf jeden Fall der bedeutendste. "Seit die Video-Audition ins Netz gestellt wurde, bekommen wir Anfragen aus der ganzen Welt."
Sollte Zurcaroh sich im Finale im legendären Dolby Theatre am Hollywood Boulevard den Titel holen, wollen die Akrobaten ihr Preisgeld von einer Million Dollar in soziale Projekte investieren. In der Heimat da Cruz Horas wollen sie etwa für Kinder aus Favelas eine Akrobatengruppe gründen. Sport und Tanz sollen sie aus ihrem Elend holen und von der Kriminalität fernhalten. "Vom Gewinnen wollen wir aber gar nicht reden", sagte Hämmerle, der sich ganz bescheiden "bestenfalls Außenseiterchancen" ausrechnet. Das Ergebnis wird jedenfalls erst am Mittwochabend (19. September) Ortszeit feststehen. Davor hat das Fernsehpublikum noch Zeit, seine Votings abzugeben.