Kultur/Medien

Überall "System": Hader nimmt Verschwörungstheoretiker aufs Korn

Rund um Corona schießen die wildesten Verschwörungstheorien ins Kraut: Will Bill Gates uns einen Chip einpflanzen? Befördern die 5G-Handymasten das Virus? Nützt es etwas, die Zahl 537354 auf einen Zettel zu schreiben?

Nichts ist abstrus genug, um - vorzugsweise im Internet - verbreitet zu werden.

Österreichs Großkabarettist Josef Hader hat sich dieser schwer fassbaren Szene, die sich vielleicht noch in manchen Corona-Demos materialisiert, angenommen und widmete dem Thema eines seiner wöchentlichen Satire-Videos.

"Verdammt viele Zufälle"

Hader, als Systemkritiker mit Military-Kappe und Südstaaten-Shirt verkleidet, war "während der Coronakrise sehr viel im Internet" und wittert "verdammt viele Zufälle".

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Spott über "Bevölkerungsaustausch"

"Warum passen die Mannerschnitten immer genau in die Verpackung? Warum fliegen die Flugzeuge immer genau so hoch, dass'd nicht siehst, ob die Erde eine Kugel ist?"

Die Bevölkerung werde ohnehin alle hundert Jahre "komplett ausgetauscht". Und was ist mit dem  Zweiten Weltkrieg? Der Mann stellt die Cui-Bono-Frage: "Wem hat er denn genutzt? Dem Hitler sicher ned ..."

"Wer so viel weiß, hat mächtige Feinde", sagt der Hinter-den-Mainstream-Blicker, bevor er schließlich die Demokratie ("eine ausländische Idee!") als Hauptproblem ausfindig macht.

Wilde Maus

Haders bissiger Spott verbreitete sich rasant im Netz. Diese Woche pries er damit seinen Film "Wilde Maus" an, den der Schauspieler auf seiner Website bis 14. Mai als Gratis-Stream zur Verfügung stellt. Er selbst bezeichnet die Tragikomödie aus dem Jahr 2017 als "Film über einen alten weißen Mann, der von den Mächtigen so lange gequält wird, bis er zur Waffe greift."