"Skeleton Crew": Fantasievolle „Star Wars“- Story mit Kids und Piraten
Von Peter Temel
Das „Star Wars“-Universum expandiert seit der Übernahme durch Disney zwar nicht in Lichtgeschwindigkeit, aber in doch ansehnlichem Tempo. Dabei wurden neben der grundlegenden Sci-Fi/Fantasy-Thematik auch jeweils unterschiedliche Genres bedient, vom Space-Western („The Mandalorian“) bis zur Gesellschaftsstudie mit Abenteuer-Plot („Andor“). Nun hat man sich für eine Coming-of-Age-Geschichte mit sehr jungen Protagonisten entschieden, als würden Steven Spielbergs „Goonies“ in den Hyperraum geschossen. , der gemeinsam mit Dave Filoni maßgeblich in die Produktion neuer Star Wars-Serien wie The Mandalorian, The Book of Boba Fett oder Ahsoka eingebunden ist. Ein Regisseur war auch schnell bereit, Jon Watts,
Die Story von „Skeleton Crew“ spielt in der Neuen Republik, also nach den Geschehnissen in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, dem finalen Teil der klassischen Trilogie (Episode IV bis VI), also nach dem Untergang des Imperiums. Somit reiht sich die Piratengeschichte in den Pulk der „Star Wars“-Serien „The Mandalorian“, „Das Buch von Boba Fett“ und „Ahsoka“ ein. Produzent Jon Favreau hatte auch bei diesen Ausformungen des Franchise seine Finger im Spiel.
Krachende Kanonen
Los geht es mit krachenden Laserkanonen, man wohnt einem interstellaren Piratenangriff auf einen Schwertransporter bei. Dann wird es gemächlicher. Es wird der Planet At Attin eingeführt, klimatisch ähnelt dieser der Erde. Der aufgeweckte Schüler Wim (Ravi Cabot-Conyers) lebt mit dem alleinerziehenden Vater in einer idyllischen Vorortgegend. Bereits früh steht die Berufsorientierung an. Wim schwelgt mehr in Jedi-Mythen und spielt mit „Star Wars“-Actionfiguren, die ja auch in unserer Welt beliebt sind – eine der vielen liebevollen Referenzen, die hier, mal offen, mal versteckt, präsentiert werden.
Als der große Berufsorientierungstest ansteht, verpasst Wim den schwebenden Schulbus. Beim Versuch, mit dem Gleit-Moped per Abschneider durch den Wald noch rechtzeitig zu kommen, stößt er auf einen mysteriösen metallenen Eingang. Fasziniert von der Idee, dass es ein Jedi-Tempel sein könnte, kehrt er mit Kumpel Neel (Robert Timothy Smith unter elefantöser Maske) an den Fundort zurück. Die selbstbewusste Fern (Ryan Kiera Armstrong) mischt mit ihrer Freundin KB (Kyriana Kratter) bei dem Abenteuer mit.
Weil sich das Ding aus einer anderen Welt als gestrandetes Raumschiff entpuppt, plötzlich erwacht, unter großem Gedöns abhebt und flugs die Barriere des Planeten durchbricht, ist klar: „Das kann ein richtiges Abenteuer werden“ – so der Titel der ersten Episode (Regie: Jon Watts).
In Episode 2 werden die Kinder im Hyperraum nach Port Borgo transportiert, einem von treulosen Piraten frequentierten Schattenhafen. Auf dem beschädigten Schiff befand sich nur SM-33, ein humpelnder Droide mit, na klar, nur einem Auge. Seine Rolle ist ebenso unklar wie jene des mysteriösen Jod Na Nawood (Jude Law), der im Gefängnis hockt und dort seine Fähigkeit präsentiert, Objekte schweben zu lassen.
Mit der Frage, ob der britische Star einen magischen Piraten oder sogar einen Jedi mimt, werden Fans vorerst zurückgelassen. Jeden Mittwoch folgt eine weitere der acht Episoden auf Disney+ – ein vielversprechender Anfang ist jedenfalls gemacht.