Kultur/Medien

Rassismusvorwürfe: Moderator erntet nach Aussage über Boyband BTS Shitstorm

Er verglich die südkoreanische Boyband BTS mit dem Coronavirus und nannte die international erfolgreichen Musiker abfällig „kleine Pisser“: Gegen den Bayern 3-Moderator Matthias Matuschik hagelt es im Internet Rassismusvorwürfe. Der Radiomoderator entschuldigte sich am Freitag, ebenso wie sein Sender. Er sei sehr bestürzt über die Reaktionen, teilte Matuschik am Freitag in München mit. „Es tut mir sehr leid und ich möchte mich aufrichtig entschuldigen.“

Seine Moderation sei „komplett daneben“ gewesen. Er „verstehe und akzeptiere, dass ich viele von euch, insbesondere die asiatische Community, durch meine Worte rassistisch beleidigt haben könnte. Das war niemals meine Absicht, aber mir ist bewusst, dass am Ende zählt, wie die Worte bei den Empfängern ankommen - und nicht, wie sie gemeint waren.“

BR kündigt Aufarbeitung an

Der Bayerische Rundfunk (BR) stellte sich hinter den auch „Matuschke“ genannten Moderator, kündigte aber zugleich eine Aufarbeitung an. „Es ist nicht akzeptabel, mit welchen Worten er sich über die Band BTS geäußert hat“, hieß es am Freitagnachmittag von Bayern 3. „Wenn Aussagen von vielen Menschen als beleidigend oder rassistisch empfunden werden, dann waren sie es auch.“

In einer ersten, später dann ergänzten Stellungnahme hatte der Sender mitgeteilt: „Es handelt sich hier um seine persönliche, geschmackliche Meinung, völlig ungeachtet der Herkunft und des kulturellen Backgrounds der Band.“ Matuschik sei in seiner gespielten, ironisch-überspitzten Aufregung übers Ziel hinausgeschossen. Diese Darstellung wurde im Netz als verharmlosend ebenfalls kritisiert.

Moderator wird inzwischen bedroht

Matuschik pflegt seit jeher einen subjektiven und auch ungewöhnlich flapsigen Moderationsstil. In seiner Livesendung „Matuschke - der etwas andere Abend“ hatte er sich am Donnerstagabend in einer Anmoderation darüber echauffiert, dass die Boyband BTS einen von ihm geschätzten Song gecovert hat.

Für seine Äußerungen wurde Matuschik anschließend auch international in den sozialen Medien angegriffen. Bayern 3 betonte dagegen: „Es ist uns aber ein Bedürfnis klarzustellen, dass Matthias meilenweit von rassistischen Ansichten entfernt ist, wie er seit Jahren durch sein Handeln und Wirken für ein friedliches Miteinander der Menschen in Bayern - ungeachtet ihrer Nationalität, Kultur, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Religion - bewiesen hat.“ Der Moderator und seine Familie würden inzwischen massiv bedroht.