Kultur-Events ab 1. Juli ohne Einschränkungen möglich
Veranstaltungen werden auch im Kulturbereich ab 1. Juli wieder ohne Einschränkungen möglich sein, wie die Bundesregierung am heutigen Donnerstag bekannt gab. Laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gilt ab 100 Personen eine Anzeigepflicht, ab 500 Personen herrscht Bewilligungspflicht. Obergrenzen und Abstandsregeln für Besucher wird es für Events nicht mehr geben. Das Fallen der Sperrstunde ermöglicht auch für die Clubkultur einen Neustart. Die 3-G-Regel bleibt.
So werden laut Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) Kultur-Events "endlich wieder in ihrer ganzen Breite möglich". Dazu zählen auch Veranstaltungen mit Stehplätzen, was - wie schon bei der letzten Pressekonferenz angekündigt - auch große Musikfestivals wie das Frequency ermöglichen wird. "Die junge Kultur, die Pop-Kultur und die Clubkultur in allen Facetten sind essenzielle Bereiche unserer Kulturlandschaft", so Mayer. Das Live-Erlebnis sei "etwas Besonderes", "Live hat uns allen gefehlt".
Es werde auch keine Einschränkungen mehr bei der Gastronomie bei Veranstaltungen geben und die FFP2-Maskenpflicht aufgehoben.
Frequency geplant
Viele Veranstaltungen für den Sommer waren jedoch bereits abgesagt worden. Stattfinden soll das Frequency-Festival in St. Pölten im August. Dies wird unter den neuen Bedingungen nun sehr realistisch. Ob weitere Konzerte dazu kommen können, hängt auch davon ab, ob Bands kurzfristig gebucht werden können. Die großen Rocktourneen für den Sommer und Herbst wurden bereits großflächig auf 2022 verschoben.
Auch Salzburger und Bregenzer Festspiele und viel Sommertheater finden statt.
In Clubs und Diskotheken darf ab 1. Juli wieder getanzt werden, was die Betreiber am Donnerstag in Feierstimmung versetzt hat. Sie haben eine lange Durststrecke hinter sich - sie sind bis auf wenige Ausnahmen seit dem Ausbruch der Pandemie in Österreich, also seit März 2020, geschlossen. "Wir kehren wieder zurück in die Normalität", frohlockte Branchensprecher Stefan Ratzenberger. "Wir freuen uns endlich wieder Gastgeber in der heimischen Nachtgastronomie sein zu dürfen."
Durch die Einschränkungen in der Pandemie haben die jungen Leute ihr Partyleben in den öffentlichen Raum verlegt und in Wien etwa am Donaukanal oder am Karlsplatz gefeiert. Die Betreiber der Nachtlokale drängten schon länger darauf, aufsperren zu dürfen, um den Party-Druck von den öffentlichen Plätzen zu nehmen, wie sie sagten. Anfang Juni hatte die Wiener Polizei nach einer lauten Partynacht den Karlsplatz geräumt.
"Die angekündigte Wiederöffnung der Nachtgastronomie unter Beachtung der 3G-Regel ist wichtig, um gerade jungen Menschen ein Feiern in geordnetem Rahmen zu ermöglichen und dadurch illegale Partys zurückzudrängen", sagte Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.
"Der Wegfall von Masken und Mindestabständen, Obergrenzen, Kapazitätsbeschränkungen und Registrierungspflicht, die Rückkehr der Hochzeiten und der Nachtgastronomie: 'Man kann gar nicht sagen, was davon die beste Nachricht ist'", freute sich die Hotelbetreiberin und ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer in einer Aussendung. Ab 1. Juli wieder erlaubte Großevents im Kultur- und Freizeitbereich könnten auch der Stadthotellerie helfen.
"Der Sommer ist damit wie erhofft gerettet", sagte Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf. "Endlich ist es möglich, jene nächsten Öffnungsschritte zu vollziehen, für die wir uns eingesetzt haben", erklärte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer.