Kultur

Hollywood-Legende Kirk Douglas im Alter von 103 Jahren gestorben

Aktiv war er bis zuletzt. Nur seinen Geburtstag feierte Kirk Douglas erst Anfang Dezember im Kreis seiner Familie.

Sein Vater habe die großen Partys satt, erzählte Schauspieler-Sohn Michael Douglas (75) Mitte November in der TV-Show von Jimmy Kimmel. Er wünsche sich diesmal wirklich - ausnahmsweise - nur ein kleines Dinner mit der Familie, habe Kirk klar gemacht. Auch ein weiteres Interview wollte er in diesem Jahr nicht geben, wie seine Assistentin auf Anfrage mitteilte.

Nun starb die Hollywood-Legende im Alter von 103 Jahren.

Alle Inhalte anzeigen

Douglas drehte mehr als 80 Filme, oft mit großen Regisseuren wie Billy Wilder, Howard Hawks, Otto Preminger und Elia Kazan. Drei Mal hatte er Oscar-Chancen: in der Rolle des rücksichtslos-ehrgeizigen Boxers in "Zwischen Frauen und Seilen", als machtgieriger Produzent in "Stadt der Illusionen" und für sein Künstlerporträt "Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft". Die Filmakademie verlieh ihm schließlich 1996 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.

Alle Inhalte anzeigen

Seine Karriere musste sich Douglas anfangs hart erkämpfen. Als Issur Danielovitch Demsky wurde der Sohn jüdisch-russischer Einwanderer geboren, er wuchs mit sechs Schwestern im Armenviertel der Industriestadt Amsterdam im US-Bundesstaat New York auf. Er jobbte als Hausmeister und Ringer auf Jahrmärkten, während er in New York Schauspiel studierte.

Nach dem Krieg hatte er Glück. Seine frühere Klassenkameradin Lauren Bacall empfahl ihn bei den Studiobossen in Hollywood. An der Seite von Barbara Stanwyck debütierte er als Alkoholiker-Ehemann 1946 in dem Film "Die seltsame Liebe der Martha Ivers", es folgten Rollen in "Glasmenagerie" und "Reporter des Satans".

Spartacus

Doch seine berühmteste Rolle war die des legendären Sklavenanführers "Spartacus" in dem teuren Historienepos unter der Regie von Stanley Kubrick. Douglas, der den Film mit seiner eigenen Firma produzierte, bewies damals Mut. Er verpflichtete Dalton Trumbo als Drehbuchschreiber, obwohl dieser auf der schwarzen Liste der geächteten kommunistischen Künstler stand und damit Berufsverbot hatte. Der Film holte 1961 vier Oscars und war ein Kassenschlager.

Alle Inhalte anzeigen

Noch im hohen Alter war Douglas einer erklärter Liberaler. Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen im Herbst 2016 hatte er in einem Blog bei der Huffington Post vor den Folgen eines Wahlsieges von Donald Trump gewarnt und auf die Gefahren von Hassreden und Fremdenfeindlichkeit hingewiesen. "Das ist immer noch eine Sorge", sagte Douglas vor einem Jahr im dpa-Interview. "Die Welt ist ein Chaos, und wir müssen das Durcheinander für unsere Kinder und Enkel wieder in Ordnung bringen. Täglich gibt es Schießereien, von Schulen bis zu Synagogen. Obdachlose werden schikaniert und getötet. Die Welt ist so gespalten, das muss sich ändern."

Alle Inhalte anzeigen

Mit seinem zweifach Oscar-gekrönten Sohn Michael ("Wall Street", "Einer flog über das Kuckucksnest") stand Douglas zum ersten Mal 2003 gemeinsam vor der Kamera - in der autobiografisch angehauchten Komödie "Es bleibt in der Familie". Ihr früher schwieriges Verhältnis - Michael wuchs im Schatten des berühmten Vaters auf - hatte sich da längst gebessert. Auch Ex-Frau Diana Douglas (1923-2015) spielte mit. Das Paar trennte sich, als die Söhne Michael und Joel noch klein waren.

   Mit seiner zweiten Frau hatte Douglas ebenfalls zwei Söhne. Der Jüngste, Schauspieler Eric, starb mit 46 Jahren an einer versehentlichen Überdosis von Tabletten und Alkohol. Es gab weitere Schicksalsschläge in dem Leben des Leinwandhelden. Ein knapp überlebter Hubschrauberabsturz 1991 und ein Schlaganfall 1995 hatten ihn gesundheitlich gezeichnet. Nach der Erkrankung musste er sich das Sprechen wieder mühsam beibringen.

Alle Inhalte anzeigen