Kritik aus der Bubble
Bei Politikern von rechts bis links hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass Twitter der Inbegriff der Elitenblase ist. Was dort besprochen wird, ist demnach akademisch, linksliberal und von daher „bei den Leuten da draußen“ irrelevant. Die Haltung kann man nur weiterempfehlen, weil die Freude am eigenen Werk vergeht einem durch die Linse tausender Poster, die „das jetzt auch total schrecklich finden“, doch recht schnell.
Medien ducken sich in puncto Social Media nicht so leicht weg: Hier achtet man darauf, die berühmten Meinungsführer nicht zu vergrätzen, denn das eigene Image ist das wichtigste, was etwa ein Fernsehsender zu verteidigen hat. Bevor also ein paar grantige, aber einflussreiche Blasenbewohner zu sehr am Lack kratzen, kratzt man lieber die Kurve und sagt „Sorry“. Außerdem sind wir selber alle auf Twitter. Und halten das für bedeutender, als es ist.