Wie die neue Normalität derzeit aussieht
Liebe Eltern,
in dieser verrückten Zeit der Corona-Phase beobachte ich verschiedene Muster in den Familien. Diese 11 fallen mir besonders auf. Geht es euch auch so?
Manche genießen die Zeit zu Hause eher als andere: Wer im Home-Office nicht den Mega-Stress hat (siehe unten) oder sich die Betreuung unter den Eltern aufteilen kann. Wer größere und dadurch selbstständigere Kinder hat. Wer genug Computer oder zumindest Handys zu Hause hat. Wer ein Haus mit Garten oder eine Terrasse hat. Wer mehr als ein Kind (wegen Beschäftigung) aber nicht zu viele (wegen Platzmangel) hat.
Was wir kaum wissen: Wie geht es den Eltern, die Ärzte, Putzpersonal, Bauarbeiter, Supermarktmitarbeiter oder so etwas sind? Warum: Weil die in den sozialen Medien nicht laut und artikuliert ihre Befindlichkeiten schildern (anders als etwa Stars wie Justin Timberlake oder das österreichische Musikerpaar Silbermond).
Es wird viel gekocht und geräumt (sogar aussortiert), aber weniger geputzt und gewaschen. Gar nicht gebügelt.
Es wird viel ferngesehen und gestreamt. Selten hatten wir Zeit für so gute Filme mit der ganzen Familie. Ein kleiner Überblick: Mrs. Doubtfire, Mary Poppins, Breakfast Club, Pride and Prejudice, Die fabelhafte Welt der Amelie, Good Will Hunting, Chocolat, Täglich grüßt das Murmeltier, Erin Brockovich, Die Truman Show - die Liste kann noch endlos fortgesetzt werden.
Es wird mit den Kindern gekocht, gebastelt, gespielt und geturnt oder was Eltern halt so einfällt. (Wer Tipps für gesunde Ernährung braucht, kann meinen KURIER-Family-Talk auf SchauTV vom vergangenen Samstag nachschauen.) Manche Stars entdecken eine alte Methode neu: Victoria Beckham & Co. batiken mit ihren Kindern. Hab ich übrigens schon vor der Corona-Zeit.
Es wird wieder mehr gelesen. Manchen Kindern ist so langweilig, dass sie sich sogar in ein Buch vertiefen. Ein paar sind dabei besonders empfehlenswert, sagt Elisabeth Rippar von der Buchhandlung "Kunterbuch".
Der Mini-Urlaub heißt jetzt Ausflug: Viele Familien entdecken jetzt ihre Umgebung. Seit man nicht einfach bei einem Spielplatz herumhängen kann, werden die Eltern kreativer und die Kinder unternehmungslustiger, Für uns Stubenhocker ist jeder Stadtwanderweg jetzt ein Erlebnis.Jahrelang wollte ich etwa in die Lobau, jetzt waren wir endlich dort. Es gibt wirklich viele wunderbare Plätze in unserer Nähe.
Beim Aufräumen tauchen viele alte Fotos auf - und dann gibt es ja noch alle möglichen Online-Challenges mit Kindheitsfotos. Lustig zum Anschauen und zeigt uns, was uns mit unseren Freunden verbindet.
Zoom-Meetings nicht nur für die Arbeit: Ich habe meine Mädels neulich bei einer Videokonferenz-Session getroffen und es war wirklich wirklich nett. Manche habe sich etwas Erwachsenes zum Trinken mitgenommen, um die Auszeit zu zelebrieren. Auch sonst zeigt sich, dass man besser miteinander reden kann, wenn man einander in die Augen schaut. Auch wenn das mehr Datenvolumen kostet.
Die einen wollen mehr Leistung, die anderen weniger - irgendwo in der Mitte liegt die schulische Wahrheit. Ich denke, dass die Kinder den Lernrhythmus nicht verlieren sollen und ihr Hirn beschäftigen müssen, aber nicht alle Geheimnisse der Mathematik jetzt entdecken. Statistik lernen sie derzeit aus den Nachrichten, was in der Schule ohnehin zu kurz kommt. Noten scheinen mir da gerade weniger wichtig, so wie dieser Lehrerin.
Und dann noch ein Letztes: So viel Kreativität ist inspirierend. Sänger, Schauspieler, Ärzte, Lehrer und viele andere stellen Videos ins Netz, die das Herz erwärmen. Das hat sogar meine 8-Jährige und ihre Klasse zu einem Video inspiriert. Auch die Stars aus unserer Familien-Serie "Full House".
Übrigens auch ein spannendes Muster: Die Kinder machen sich mit den digitalen Medien so selbstständig wie nie zuvor. Bei manchen von ihnen sind die sozialen Medien endlich wirklich sozial. Fragt sich nur: Was wird aus all dem, wenn wir wieder zur "alten Normalität" zurückkehren, die so viele Eltern herbeisehnen?
Was uns diese Woche sonst noch beschäftigt hat
Die Geschäfte öffnen jetzt schrittweise wieder, aber wir haben uns schon so ans Handwerken gewöhnt. Und die Kinder auch. Inzwischen haben wir auch rund 500 Mal "Slime" hergestellt.
Mit ihrem Auftreten definiert die 18-jährige Popikone das Schönheitsideal einer ganzen Generation neu. So versteht ihr einen neuen Look bei euren Töchtern besser.
Wir wissen noch immer nicht, ob der normale Schulunterricht noch vor den Sommerferien losgeht. Jetzt gewöhnen wir uns mal an das Homeschooling. Unsere Leser haben die Gelegenheit genützt und nachgefragt, wie es jetzt weitergeht.
Zum Schmunzeln
Das Internet ist voller ironischer Reaktionen auf die Corona-Krise. So reagierten die Eltern der Neugeborenen. Quuasi Anne Geddes 2.0.
Trotz der Distanz nach wie vor geniesst Euer Wochenende!
Alles Liebe, Eure
Daniela Davidovits
Und nicht vergessen: Wir kriegen das hin :-)
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