Kolumnen

Vom Avocado-Handhaben

Eine notfallmedizinische Nachricht sorgt derzeit dafür, dass sich einige prüfend auf die Finger schauen. Die Schlagzeile „Immer mehr Patienten mit Avocado-Hand“ beflügelt die Fantasie: Handelt es sich da um einen veganen Kannibalismustrend? Um einen überschießenden grünen Daumen? Oder um Selbstpflanzerei?

In Wien ist man ja allerhand gewohnt, was Körperkulinarik betrifft. Da hat man Würstelfinger, Zuckergoscherln und Schnapsnasen, mitunter auch Käsefüße, Krautschädeln und Orangenhaut. Aber Avocadohände? Wem wachsen die? Antwort: Die wachsen nicht von selbst. Man fügt sie sich zu.

Es geht um Handverletzungen infolge ungeschickten Avocado-Schlachtens. Das Messer rutsche am harten Kern ab, erklärt ein Chirurg, dies könne zu dauerhaften Schäden (der Hand, nicht der Avocado) führen. In den USA gebe es jährlich bereits 8.000 „Avocado-Opfer“. Es wird daher empfohlen, Avocadokerne mit dem Löffel zu entfernen. Wir warten nun auf den fachmedizinischen Rat: „Käsefüße? Waschen hilft!“