Kolumnen

Lockdownhunde: Der Spaß ist vorbei

Des einen Freiheit ist des anderen Käfighaltung. Der Tierschutz Austria meldet bereits eine Verdreifachung der Abgabeanfragen für Hunde, die keiner mehr haben will.

Während des großen Menschenhausarrests fanden Tausende Hunde einen guten Platz im Herzen und auf dem Schoß zweibeiniger Einsamer, die ihrer neuen vierbeinigen Lockdownliebe jede Narrenfreiheit einräumten. Aber die große Narrenfreiheit für Hunde endet jetzt abrupt: Wer seinen Hund noch nicht so weit hat, dass dieser sich selbst Gassi führt, das Fressen macht und ohne Protest allein daheim hockt, der hat meist keine Lust mehr, den Hundehotelier zu spielen, sondern genießt lieber die eigene neu gewonnene Freiheit.

Am 17. September mahnte der Bundeskanzler, daheimzubleiben. „Alles, was Freude macht, ist ein Ort der Ansteckung!“, sagte er. Damals wollten alle einen Hund haben. Nun, am 17. Juni, sagt er: „Alles, was Spaß macht, kann wieder stattfinden!“ Und damit hat der Spaß ein Ende, zumindest für die Lockdownhunde. Denn die werden jetzt ihrerseits gnadenlos in den Lockdown gesteckt.