Kralicek geht essen: Das Butterbrot
Der Wiener Schauspieler und Wirt Hanno Pöschl („Kleines Café“) hat mir einmal seine „Philosophie des Butterbrots“ erklärt. Sie besagt, auch eine einfache Speise wie ein Butterbrot kann eine Köstlichkeit sein – aber nur, wenn wirklich alles stimmt. Versuchen wir also, das perfekte Butterbrot zuzubereiten.
Was brauchen wir für ein Butterbrot? Richtig: Butter und Brot. Schon da gibt es eine Unzahl von Möglichkeiten. Beim Brot würde ich zu einer eher dunklen Sorte mit hohem Roggenanteil und knuspriger Rinde greifen. Natürlich sollte es frisch sein, aber Achtung:
Es darf nicht zu frisch sein, sonst entfaltet es nicht sein ganzes Aroma und lässt sich nicht gut schneiden. Womit wir bei der nächsten Hürde wären: Das Brot muss richtig geschnitten sein. Die Scheibe soll weder zu dick noch zu dünn sein, schon gar nicht beides auf einmal – was passieren kann, wenn man nicht gerade und regelmäßig genug schneidet. Meiner Erfahrung nach ist das der schwierigste Teil der Übung.
Welche Butter man wählt, ist Geschmacksache. Ich persönlich bin kein Butter-Connaisseur, ich schmecke da keine großen Unterschiede. Am liebsten mag ich Teebutter – aber nur, weil mir der Name gefällt, im Grunde ist mir jede recht. Wichtiger als die Sorte ist ohnedies die Konsistenz: Ist die Butter zu hart, lässt sie sich nicht gut auf das Brot verteilen, es bilden sich unschöne Klumpen; ist sie zu weich, wird sie vom Brot aufgesogen und bleibt nur als glänzender Fettfilm präsent – das ist weder optisch noch geschmacklich wünschenswert. Ist die Butter hingegen richtig temperiert, hat sie cremigen Charakter und lässt sich gleichmäßig ein bis zwei Millimeter stark auftragen. Nach Bedarf salzen, fertig!
Die Philosophie des Butterbrots lässt sich so zusammenfassen: Je einfacher etwas ist, desto besser muss es gemacht sein. Aber das gilt natürlich nicht nur für das Butterbrot.