Johannas Fest: Faschingsparty - Bitte zum Tanz!
Von Johanna Zugmann
Was macht eine perfekte, private Faschingsparty für Erwachsene aus?
– Sie steht unter einem Motto mit Raum für Fantasien
– Die Einladung erfolgt rechtzeitig, sodass die Gäste noch Kostüme besorgen können
– Die Location ist anlassgerecht dekoriert
Noch wichtiger als gehobene Kulinarik ist bei der Faschingsparty, dass sie so richtig in Schwung kommt. Schon bei der Erstellung der Einladungsliste muss ein Augenmerk darauf gelegt werden, ob ausreichend Tanzfreudige für die „flotte Sohle“ auf dem Parkett sorgen werden. Traude, meine ebenso lebens- wie unternehmungslustige Nenntante, lud vor ein paar Jahren zur Faschingsparty in Kaisermühlen.
Austragungsort war das üppig mit Papier-Girlanden, Lampions- und Discokugel dekorierte Straßenbahnerbad, das mit einem Retro-Buffet wie aus dem Bilderbuch aufwartete: Käse-Igel, Russische Eier, Toast Hawaii inklusive. Ein DJ sorgte mit Hits aus den 60er- bis 80er-Jahren für Tanzlaune. Und damit keine ihrer in der Mehrzahl verwitweten oder aber geschiedenen Freundinnen sitzen blieb, hatte die 70-jährige Gastgeberin Miet-Tänzer engagiert. Diese „Herren für gewisse Parkettstunden“ beherrschen alle Standardtänze, verfügen über eine zum jeweiligen Anlass passende Garderobe, sind gepflegt und galant. Ganz nach der Devise „Wehe, wenn sie losgelassen“ liefen ihre Freundinnen bei Twist und Rock ’n’ Roll zur Höchstform auf und lieferten den lebendigen Beweis dafür, dass Alter nur eine Zahl ist.
Traudes beschwingte Party bleibt unvergesslich. Da tanzbegeisterte Herren auch in der Generation 30+ schon eher die Ausnahme als die Regel bilden, ist das Engagement von Miet-Tänzern ein Beispiel, das auch bei jüngeren Gesellschaften Schule machen könnte.