Ein Rüffel an die Reisebranche zum Weltfrauentag
Von Axel Halbhuber
Zum Weltfrauentag sei in aller Deutlichkeit gesagt: Im Umfeld Reisen fliegen noch immer viel zu viele Rollenklischees herum, die gehören weggeräumt. Es stimmt zwar, dass in der Tourismusbranche Frauen schon lange und oft in Topjobs sitzen (Österreich hat eine Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, eine Touristikerin als WKO-Vizepräsidentin Martha Schultz, eine Österreich-Werbung-Chefin Petra Stolba, eine Präsidentin der Hoteliervereinigung Michaela Reitterer und der bekannteste Hotelier des Landes ist eine Hotelière – Elisabeth Gürtler, und so weiter und so weiter) und die gläserne Decke in diesem Bereich für aufstrebende Frauen Gott sei Dank brüchiger ist als anderswo. Das Problem ist die andere Seite, die der Angebote an die Kunden.
Mama Mountainbike, Papa Yoga
Dort wuchern die Geschlechterklischees noch immer. Beispiel? Drei lachende Freundinnen (!) mit Prosecco in der Hand im weißen Bademantel – Therme immer für Frauen, oder halt für Mütter, oft noch schlimmer, weil ein Vater-Kind-Yoga findet man eigentlich nie. Auf den schnittigen Rädern der neuen Mountainbike-Dorados sitzen dafür immer gatschige Männer – Frauen können nicht Rad fahren, die haben ja den Prosecco in der Hand. In der Sauna immer eine schlanke Blonde, beim Klettern ein athletischer Dunkelhaariger. Alles mit Motor ein Er, alles mit Gesundheit eine Sie. Tauchen Mann, Strandliege Frau.
Am unerträglichsten sind diese Schubladen bei Kindern, es gibt Kinderhotels, die Mädchenprogramm (irgendwas mit Blumen und Basteln) und Bubenakti- vitäten (irgendwas mit Ball und Wumms) trennen.
Insofern würde ich die lesenden Mannsbilder bitten, dass einer von Ihnen sich zum Yogaurlaub auf den Seiten 4/5 anmeldet und uns ein Foto schickt. Damit wir die nächste Yogastory mit sonnengrüßendem Mann bebildern können. Übrigens: Die Geschichte über Reiseziele, an denen berühmte Frauen gewirkt haben, hat mit Stefan Hofer ein Mann vorgeschlagen.