Kolumnen

Die Impf-Freiheit wird nur bis zur Landesgrenze reichen

Mir werden im aktuellen Gelockdowne andere Fragen gestellt als in den Lockdowns eins bis drei. Damals dominierten Glaubst du, werden wir jemals wieder verreisen? und Wie kannst du jetzt verreisen (beruflich, Anm.), du Gefährder du?, wobei Zweites eher ein als Frage getarntes Anlaufnehmen für die Erläuterung der eigenen Sichtweise war. Jetzt hingegen erreichen mich vor allem diese Fragen:

Von Freunden, Leserinnen und Lesern: Weißt du, kann/darf man jetzt eigentlich ins Ausland verreisen?
Aus der Reisebranche: Wir merken schon, dass sich viele jetzt für Reisen außerhalb Europas interessieren und anfragen. (Wobei das eher ein als Frage getarntes Anlaufnehmen für eine Erläuterung der eigenen Sichtweise ist.)

Die nüchterne Antwort ist: Ja, man kann verreisen, tatsächlich war das Verlassen des Staates bei vergangenen Lockdowns sogar ein Ausnahmegrund, den öffentlichen Raum zu betreten, zum Beispiel die Fahrt zum Flughafen. (Gute Infos dazu finden Sie übrigens immer unter oeamtc.at/urlaubsservice)

Lockdown-Solidarität ist nicht immer gleich

Die blumigere Antwort: Ich verstehe diese Frage gut. Sollte dieser Winter tatsächlich wieder im Lockdownen versinken, werden sich die vielen Geimpften umschauen. Es gibt warme Länder mit überschaubaren Infektionszahlen, es gibt genug Flüge in die Wärme; andererseits sind alle Brotrezepte schon probiert, alle Keller aufgeräumt und alle neuen Hobbys schon wieder fad geworden.

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Die Solidarität, nicht im öffentlichen Raum sein zu dürfen, ist das eine. Die Solidarität, wie die Nicht-Geimpften zu Hause zu hocken, ist was ganz, ganz anderes.

Denn eines wird in der Debatte, ob/wie/mit wie bösen Drohungen man Nichtimpfern kommen soll/darf/ kann/muss, selten erwähnt: Verreisen, also die Ein- reise in andere Länder, wird man sich ohne Impfung dauerhaft aufmalen und abschminken können. Aber in Österreich ist es ja eh auch schön. Wenn nicht gerade Lockdown ist.

axel.halbhuber@kurier.at