Kopflausmittel im Test: Was wirklich hilft
Selbst mit größtmöglicher Hygiene lassen sie sich nicht ausmerzen: Kopfläuse. Alle Jahre wieder kommt es vor allem in Kindergärten und Schulen zu einem Befall mit Kopfläusen. Auch wenn von den kleinen Tierchen keine gesundheitliche Gefahr ausgeht, sollte man rasch reagieren, um sie wieder loszuwerden. Kopfläuse sorgen nämlich für unangenehmen Juckreiz: Sie ernähren sich vom Blut der Menschen und hinterlassen dabei ihren Speichel. Dieser ist für den unangenehmen Juckreiz verantwortlich, weswegen sich Betroffene oft am Kopf kratzen.
In der Apotheke gibt es dazu zahlreiche Präparate von Shampoo bis Spray, die Läuse und ihre Eier, die sogenannten Nissen, abtöten sollen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) testete acht Mittel auf ihre Wirksamkeit. Das Ergebnis: Nur vier der getesteten Produkte sind ohne Einschränkung empfehlenswert.
Atemwege werden verklebt
Alle Präparate basieren auf einem physikalischen Effekt und sollen die Atemwege der Läuse verkleben, sodass die Tierchen ersticken. Dazu kommen synthetische Silikonöle (Dimeticone) oder pflanzliche Stoffe wie natürliche Öle im Einsatz.
Hohe Erfolgsraten zeigten im Test Produkte, die Dimeticon und den Alkohol Dodecanol kombinieren. Letzterer soll laut Herstellerangaben den Panzer der Läuse angreifen und das Abtöten der Parasiten beschleunigen. Zwei Präparate auf Dimeticon- bzw. Dimeticon-plus-Dodecanol-Basis wurden als "mit Einschränkung" bewertet. Das waren der "Hedrin Turbo Gel-Spray" und der "S.calon akut.spray". Laut VKI entsteht bei dieser Form der Anwendung ein feiner Sprühnebel, der eingeatmet werden könnte. Bei Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen kann dies Atembeschwerden oder Asthmaanfälle auslösen. Dies gilt auch für den "Nyda express Pumpspray". Dieser enthält neben Dimeticon auch mittelkettige Triglyceride und Jojobawachs. Auch das "Licener Schampoo" ist laut VKI nur mit Einschränkung geeignet.
Empfehlungen und Tipps
Empfohlen werden laut VKI "Dimet 20 Lösung", "Hedrin Turbo Flüssig-Gel", "Pedicul Hermal Fluid" und "S.calon duo.schampoo". Die VKI-Experten empfehlen jeweils die Gebrauchsinformation gut zu lesen und die Präparate immer auf trockenem Haar anzuwenden, um eine Verdünnung der Wirkstoffe zu vermeiden. Nicht getestet wurden Präparate, für die keine Studienergebnisse vorliegen (z.B. Ingrubar, Rausch).
Bei Lausbefall hilfreich ist zudem ein Lauskamm, der manchen Produkten beiliegt. Mit diesem können die Nissen entfernt werden sowie festgestellt werden, ob ein Lausbefall vorliegt. Der Kamm wird von der Kopfhaut zu den Haarspitzen durchgezogen und dann auf einem hellen Tuch abgestreift. So sind die bräunlich-grauen Läuse und Eier gut erkennbar.
Alle Details zum Test sowie Tipps bei Lausbefall finden Sie in der aktuellen Ausgabe von Der Konsument, die am 25.10.2018 erscheint.