Leben/Essen & Trinken

Das sind die Kulinarik-Trends 2018

Mit der Ernährung ist es wie mit der Mode: Ständig kommen neue Trends daher – wer auf sich hält, macht mit und sorgt für Abwechslung auf dem Teller und im Supermarktwagerl. Denn Ernährung ist längst mehr als Nahrungsaufnahme. Sie wird "zum neuen Pop", wie es die Autoren des aktuellen "European Food Trends Report" des Schweizer Gottlieb Duttweiler Institutes formulieren. Längst geht es dabei um Lifestyle und Wohlfühl-Funktionen, die die neuen Ernährungstrends bedienen sollen.

Was sich jetzt schon sagen lässt: Pflanzliche Nahrung bleibt uns 2018 als Mega-Trend erhalten. Ebenso ungebrochen: Der Blick auf asiatische Küchenstile, den unter anderen die Sterling-Rice-Group in ihrem Trend-Report hervorhebt. Neues ist zwar am Ernährungssektor immer wieder gefragt. Doch nicht alles, das Food-Experten postulieren, wird von einer Modeerscheinung zum Dauer-Trend. "Und die entstehen nicht aus heiterem Himmel", sagt Expertin Hanni Rützler in ihrem "Food Report 2018".

Trend 1: Frühstückspalatschinke "to go"

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Gerollt. In Nordchina scheint fast jeder morgens auf der Straße in einen „Jianbing“ zu beißen. So heißen die traditionellen Palatschinken, die zeitsparend im Gehen und von der Hand in den Mund verspeist werden können. Was praktisch ist, übernimmt man auch gerne in der westlichen Welt, wo Zeit Geld ist und der Frühstückskaffee aus dem Becher auf dem Weg zur Arbeit geschlürft wird. Was den pikanten „Jianbing“ ebenfalls sympathisch macht: Als Füllung eignet sich so ziemlich alles – von knackigen Frühlingszwiebeln, Salat bis zu chinesischen Nudeln.

Trend 2: Der Dörrapparat ist wieder da

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Dehydrator. Schon das Wort klingt nach etwas ganz Modernem: Wer auf sich und seine Küche hält, schafft sich jetzt einen Dehydrator an. Klingt in der Tat stylischer als der gute alte Dörrapparat. Wie auch immer man ihn nennt: Dahinter steckt der wieder belebte Trend aus Omas Küche, Obst und Gemüse lange haltbar zu machen und ihm Feuchtigkeit zu entziehen. Das muss ganz langsam passieren, weshalb das Dörren im modernen Haushalt eher als zeitraubend empfunden wird. Moderne Geräte lassen sich aber einfach regulieren.

Trend 3: Wenn der Tee in den Salat kommt

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Ungewöhnlich. Für manche Foodies (ausgehend von den USA) ist es bereits das nächste heiße Ding in Sachen Tee: Anstatt die fermentierten und getrockneten Blätter mit heißem Wasser aufzugießen oder mit Sorten wie Earl Grey Cocktails neue Geschmacksnoten zu bescheren, werden die Teeblätter als Salat gegessen. Für diesen ursprünglich aus Myanmar, dem ehemaligen Burma, stammenden Salat namens „Lahpet Thoke“ werden eingelegte Teeblätter mit Tomaten, Bohnen, Knoblauch und Erdnussöl vermischt.

Trend 4: Pulled Pork aus der Jackfrucht

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Fleischlos. Fleisch-Ersatzprodukte wie Sojanuggets oder Weizen-Seitan, die wie Schnitzel & Co. gewürzt werden, sind bei Veganern beliebt. Mit der asiatischen Jackfruit kommt nun eine bisher dafür nicht genutzte Tropenfrucht dazu. Das unreife Fruchtfleisch der Jackfruit ist geschmacklos und lässt sich daher vielfältig marinieren. Die fasrige Konsistenz erinnert viele an Hühnerbrust. Aber auch als „Pulled Pork“ (weich gekochtes und in Fasern gezupftes Schweinefleisch) geht es durch und findet als Burger- oder Sandwichfüllung Anklang.

Trend 5: Heilpilze für mehr Wohlbefinden

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Functional Food. Warum nicht den Tag anstatt mit einer Tasse Kaffee mit heißer Pilz-Suppe beginnen? „Whole Food“, die größte Bio-Supermarktkette der USA, sieht gesundheitsfördernde Pilze wie Reishi oder Chaga 2018 ganz oben auf ihrer aktuellen Trendliste. Vor allem Reishi (Glänzender Lackporling) werden viele positive Wirkungen (etwa auf Immunsystem und Leber) nachgesagt. Dazu soll er reich an Vitaminen und Mineralstoffen sein. Ähnliche Wirkungen soll Chaga (Schiefer Schillerporling) entfalten, der in der russischen Volksmedizin genutzt wird. Wissenschaftlich belegt sind die Heilwirkungen nicht.

Trend 6: Jetzt kommen die Philippinen

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Ethno-Food. Chinesisch, japanisch, vietnamesisch oder koreanisch dominierten in den vergangenen Jahren die Restaurants. Doch Asien ist groß, die Küchen vielfältig und die New Yorker Trendscouts von Baum + Whiteman prognostizieren, dass im neuen Jahr die Küche der Philippinen zum Mainstream wird. Auch der reisende Fernsehkoch Anthony Bourdain sieht das so. Die philippinische Küche zeichnet sich durch vielfältige Einflüsse (Spanien, Mexiko, Indien, China) und wenig Schärfe aus. Gegessen wird mit Löffel und Gabel.

Trend 7: Moringa - das nächste Superfood

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Gesund. Im indischen Ayurveda werden die Blätter des Moringa-Baumes schon seit Jahrtausenden geschätzt. Sie sollen etwa gegen Entzündungen wirken und den Cholesterinspiegel senken. Dazu kommen viele Proteine, Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium. Moringa-Blätter sind hierzulande schon seit einigen Jahren als Tee zu kaufen. Food-Experten sehen sie in Pulverform bereits als Nachfolger von Trendgetränken wie „Matcha Latte“ oder „Kurkuma Latte“. Auch Aktivkohle-Pulver soll laut manchen Trendreports zu den Superfoods aufsteigen.

Trend 8: Pizzaboden aus Sauerteig

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Bekömmlich. Dieser Trend findet auch in Wien bereits seinen Niederschlag: Es eröffnen nun wieder mehr neue Pizzerien. Einige (z. B. Da Fernando, l’autentico giardino) setzen (wie vor einigen Jahren beim Brot) auf alte neapolitanische Traditionen wie langsame Teigführung, die dem Teig Zeit gibt. Das macht ihn letztendlich bekömmlicher. Dem Teig wird dabei keine Germ zugesetzt, er schmeckt säuerlicher und ist etwas weicher als der bekannte Pizzateig. Ähnlich gut verdaulich ist die „Pinsa Romana“, die mehr einer viereckigen Foccacia ähnelt.

Trend 9: Kaffee mit Gewürzen

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Mexikanisch. Caffè latte, Filterkaffee oder kalt gebrüht („cold brew“) – Kaffee hält sich schon seit Jahren in den Trendlisten, und ein Ende ist nicht in Sicht. Vorbilder gibt es in orientalischen oder südamerikanischen Ländern viele: Neben anderen Mischungen mit Kräutern und Gewürzen setzt besonders der traditionelle „Café de Olla“ aus Mexiko zum Siegeszug an. Dafür kommen Zimt, Orangenzesten, manchmal auch Nelken sowie Zucker in das Heißgetränk. Serviert wird das Getränk in einem kleinen Tontopf.

Trend 10: Rosa Ananas

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Neuzüchtung. Die Farbe rosa scheint violett als Trend-Farbe abzulösen: Rosa Schokolade wird bereits angeboten und auch das Gewürz Maca ist beliebt. Nun hat Del Monte, Gemüse- und Obstproduzent in den USA, eine Ananas mit rosarotem Fruchtfleisch auf den Markt gebracht. Dafür wurden Gene aus rosa Zierananas und Tangerine verwendet, die die Bildung von Lycopinen (auch in Tomaten enthalten) anregen.