Warum Spaniens Region Castellón einzigartig ist
Von Maria Gurmann
Zwischen Valencia im Süden und Barcelona im Norden liegt die spanische Provinz Castellón. Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr und eine 120 Kilometer lange Küste mit Sandstränden locken Touristen das ganze Jahr hierher ans Mittelmeer. Das Land hat aber mehr zu bieten als die Bettenburgen. Da wären die abseits gelegenen Buchten und herben Steilküsten. Und es lohnt ein weiterer Blick ins Hinterland, die Maestrazgo, dem gebirgigen Landstrich nordwestlich von Castellón mit teils spektakulären Landschaften und interessanter kulturgeschichtlicher Prägung.
Im Laufe des 14. Jahrhunderts entstanden zahlreiche sakrale Bauten, die im romanischen Stil begonnen und im gotischen vollendet wurden. Dabei blieben viele einst arabische Siedlungen im Grundriss erhalten. Das Stadtbild zahlreicher Bergdörfer ist noch heute von schmalen Gassen und versteckten kleinen Plätzen geprägt.
Wandern, Rad fahren und reiten
Ein Highlight sind auch die mehr als 1.000 markierten Wanderwege und ebenso viele Mountainbike-Routen in den Naturparks, in denen blitzblaue Naturpools zum Eintauchen einladen. Durch einige der schönsten Orte kommt man, wenn man die 72 Kilometer lange Strecke in ein paar Tagen von Barracas in den Bergen, über Benefar, Segorbe bis ans Meer marschiert, mit dem Rad fährt oder auf dem Rücken eines Pferdes bewältigt.
Ein Ausflug zum längsten schiffbaren unterirdischen Fluss Europas ist vor allem auch für Kinder ein Erlebnis. Die Grotten von San José in der Stadt La Vall d’Uixó werden mit Booten befahren, die Stalaktiten und Stalagmiten bestaunt und die Stille genossen, um dann wieder dem Rauschen des Wassers zu lauschen.
Mit einer Bootstour erreicht man die Columbretes-Inseln, die 50 Kilometer vor der Küste liegen. Sie sind vulkanischen Ursprungs und bestehen aus einer Reihe von Inselchen.
Zwei der sehenswertesten kleinen Orte sind Morella und Peñíscola. 1.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Stadt Morella, deren kegelförmig angeordnete Häuser sich um einen imposanten Kalksteinfelsen unter der Ruine des Castillos ranken. Die mittelalterliche Bausubstanz wird von einer zweieinhalb Kilometer langen, bis zu zehn Meter hohen Mauer umschlossen. Wer die Stadt im August 2024 besucht, wird ein gigantisches Fest erleben, das nur alle sechs Jahre zu Ehren der Jungfrau von Vallivana gefeiert wird. Ein Jahr vor dem Sexenni-Fest starten die Einwohner mit den Vorbereitungen.
Das instagramtauglichste Selfie gelingt in Peñíscola. Auf einem Felsen liegt die „Stadt im Meer“, wie sie genannt wird. Gekrönt wird der Ort von einer monumentalen Burg und umsäumt von ausgedehnten Stränden. Auch in Peñíscola findet – wie in so vielen Orten von Castellón – eines der begehrtesten Feste statt. Bei der Fiesta de Moros y Cristianos am 25. April ziehen Stiere und Pferde durch die Straßen. Zu den volkstümlichen Festen der Provinz gehört der Stier genauso dazu wie die berühmte spanische Paella. Buen provecho! Infos gibt es auf turismodecastellon.com und spain.info.