Leben/Reise

Uganda: Hautnah mit den Gorillas im Dschungel

„Nicht in die Augen schauen“, erklärt der Ranger der Gruppe vor der Wanderung durch den dichten Dschungel auf der Suche nach einer Gorilla-Familie. Bis zu sieben Meter darf man sich den Primaten nähern. Herzklopfen beim ersten Anblick eines 220 Kilo mächtigen Berggorillas.

 

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Faul und entspannt krault sich der Silberrücken mit der Hand den Bauch. In Zeitlupe erhebt er sich und kommt majestätisch auf uns zu. Ehrfürchtig senken die Besucher den Kopf, weichen zurück, als wär’s die Queen Elizabeth. Der Gorilla kümmert sich nicht um die Sieben-Meter-Abstandregel, streift hautnah vorbei, ein zarter Rempler folgt. Damit macht der Häuptling der 15-köpfigen Gorilla-Gruppe klar, dass er der Herr auf dem über 2.200 Meter hohen Berg im Bwindi Nationalpark ist. Nicht Angst, im Gegenteil, ein Glücksgefühl, vom Fell eines der 880 Berggorillas dieser Welt berührt zu werden, macht sich breit.

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Uganda ist die Heimat der gefährdeten Art. Die Tiere leben im Bwindi Impenetrable Nationalpark und im Mgahinga Gorilla Nationalpark, an der Grenze zu Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Die Trekkingtouren zu den imposanten Tieren haben ihren Preis: 650 Euro pro Person. Mit den Einnahmen werden die vom Aussterben bedrohten Affen und ihr natürlicher Lebensraum geschützt. Jede der habitualisierten Gorillafamilien – also an Menschen langsam, in ein bis drei Jahren, gewöhnte Tiere – dürfen pro Tag nur acht Personen eine Stunde lang besuchen.

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Es sind die Ranger, die am frühen Morgen aufbrechen und auf Spurensuche gehen, wo sich welche Gorillafamilie gerade aufhält. Jede Gorillagruppe und jedes einzelne Mitglied hat einen Namen, den die Ranger ihnen gegeben haben. Wenn die Touristen kommen, werden sie zu den richtigen Stellen geführt. Nicht habitualisierte Gorillas dürfen auf keinen Fall besucht oder verfolgt werden.

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Mit auf der Wandertour, die zwei bis acht Stunden dauern kann – die Gruppen werden je nach Kondition eingeteilt –, sind auch sogenannte Porter. Die zwanzig Dollar, die ein Begleiter pro Person kostet, sind die beste Investition. Er freut sich einen Haxen aus und der Tourist spart sich einen Haxenbruch. Die jungen Männer ziehen oder schieben an, wenn’s steil oder rutschig wird und biegen Äste im dichten Dschungel weg. Den Tipp der Porter, die Hosen in die Socken zu stecken, sollte man beherzigen. Kleine Ameisen kriechen in jede Öffnung und beißen.

Info

Ausrüstung: Gartenhandschuhe, lange Ärmel und Hosen,  Fernglas, Regenschutz, Wanderschuhe
Bootsfahrt: Am Ufer des Kazinga-Kanals tummeln  sich Nilpferde, Krokodile, Elefanten und Büffel
Pauschalreisen:  Angebote für Ende 2020 und 2021 von kneissltouristik.at und ruefa.at. Unterkunft: Die Lodge Rushaga Gorilla Camp im Bwindi Nationalpark bietet Aussicht auf den Dschungel, rushaga.com

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