Versenken Corona und Tisci Burberry? Talfahrt der Luxusmarke
Die Modebranche treffen Corona-Beschränkungen besonders hart. Während aber Luxushäuser oft noch gut dastehen und zahlungskräftige Käufer nun gerne auf bekannte Marke setzen, geht es der britischen Luxusmarke Burberry nicht besonders gut.
Nach einem Umsatzeinbruch im Quartal infolge des Coronashutdown zieht der britische Luxusmodekonzern Burberry die Reißleine. Der Vorstand will 500 Stellen streichen und so 55 Millionen Pfund (61 Mio. Euro) - 5 Prozent der Gesamtkosten - einsparen, wie der für seine Trenchcoats und Karomuster bekannte Traditionskonzern am Mittwoch mitteilte.
Umsatz brach um 48 Prozent ein
Die einmaligen Aufwendungen für das Sparprogramm lägen bei 45 Mio. Pfund. Der Umsatz brach im abgelaufenen Quartal um 48 Prozent auf 257 Mio. Pfund ein. Schon von 2018 bis 2019 gab es einen leichten Umsatzrückgang um drei Prozent.
Neben geschlossenen Geschäften gab es vor Corona daher auch keine besonders postiven Nachrichten über Burberry. Und das hatte vor allem mit dem neuen Chefkreativen Riccardo Tisci zu tun.
Designer Tisci am Prüfstand
Der neue Chefdesigner Riccardo Tisci, der vor einigen Jahren noch das angestaubte Label Givenchy wieder hip machte, erhält für die Kollektionen bei Burberry weniger Lob. Im Gegenteil: Für das neue Logo der britischen Kultmarke gab es harsche Kritik. Tisci traute sich den Ritter, der seit 1901 als Zeichen von Burberry galt und von Thomas Burberry selbst entworfen wurde, durch plakative Großbuchstaben zu ersetzen.
Statt konservativer Brit-Mode gibt es nun Street- und Sportswear zu sehen.
Finanzvorstand Julie Brown sagte nun jedoch, der Negativtrend habe sich zuletzt abgeflacht, da zunehmend die Filialen geöffnet wurden. Über den Designer verlor er kein Wort.
Vor allem die Geschäfte in China seien wieder anzogen. Dort habe der Handel im Juni auf dem Vorkrisenniveau gelegen. Vorstandschef Marco Gobbetti betonte aber, es werde noch einige Zeit dauern, bis die Nachfrage insgesamt wieder das frühere Level erreicht. Der positive Trend im Juni sei aber ermutigend.