Leben/Mode & Beauty

Mexiko rügt Modeketten wie Zara für Nutzung indigener Muster

Das mexikanische Kulturministerium hat internationale Bekleidungsketten wegen der ungefragten Nutzung indigener Muster stark kritisiert. In einem Schreiben an Zara und die beiden US-Modeketten Anthropologie und Patowl forderte Ministerin Alejandra Frausto eine öffentliche Erklärung für die Aneignung des "Gemeinschaftsbesitzes" verschiedener indigener Völker sowie Vorschläge für deren Entschädigung.

Frage der ethischen Rücksichtnahme

Sie plädiert für einen "fairen Handel" und die Gleichbehandlung indigener Kreativer und Designer. Unter anderem beanstandet sie einen Gürtel für ein Midikleid, bestickte Shorts sowie bedruckte T-Shirts mit Elementen aus der Kultur der Mixteken- und Zapoteken-Völker.

Das Ministerium hatte schon in der Vergangenheit wiederholt international bekannte Designer oder Kleiderketten dafür gerügt, sich für ihre Kollektionen bei den Mustern und Stickereien indigener Völker bedient zu haben. Für sie sei es eine Frage der "ethischen Rücksichtnahme", auf den "Schutz der Rechte indigener Völker" zu bestehen und öffentlich darüber zu diskutieren, schreibt sie.

Bereits vergangenen September zeigte eine Rüge Wirkung: Die französische Modemacherin Isabel Marant schickte der Ministerin einen Entschuldigungsbrief. Sollte man als Marke mangelnden Respekt gegenüber der Purépecha-Gemeinschaft oder Mexiko gezeigt haben, hieß es in dem Schreiben, biete man seine "aufrichtigste Entschuldigung" an. Die Designerin hatte unter anderem einen Wollponcho mit indigenen Mustern der im Bundesstaat Michoacán lebenden Volksgruppe versehen.