Fritten, Tapas, Smörebröd: die besten EM-Fußball-Snacks
Von Andreas Bovelino
Schweiz : Spanien
Das ist quasi Rösti gegen Tapas. Aber nicht nur. Wie wäre es zum Beispiel mit Schweizer Käsebällchen?
Käsebällchen. 150 g Mehl, 1 EL Maizena, 2 EL Bier, Salz, 1 Ei, 120 g Käse (nach persönlicher Vorliebe: Gruyère / Emmentaler / Sbrinz). Alle Zutaten für den Teig mischen und verrühren. Käse in kleine Stückchen scheiden und dazumischen. Mit feuchten Händen Bällchen formen und frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Buoquerones Fritos. 800 g kleine Anchovis, glattes Mehl, Salz, Pfeffer, Zitrone. Fische abspülen und trockentupfen, Mehl, Salz und Pfeffer vermischen, Fische darin wenden, frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mit Zitrone, evtl. Knoblauchdip und (getoastetem) Weißbrot servieren.
Belgien : Italien
Wenn die Roten Teufel spielen, gibt es eigentlich nur einen angemessenen Snack. Zu dem möglichst viel Bier getrunken werden sollte. Bei Italien ist die Sache ein wenig schwieriger ...
Pommes. Ganz klar, zu einem Spiel der belgischen Nationalmannschaft muss man auch den belgischen National-Snack essen, der amerikanische Name "French Fries" ist eine bloße Verwechslung, denn wenn die Fritten wo zuhause sind, dann ist es in Belgien. Aber bitte keine aus dem Gefrierfach! Handgeschnitzt sollten sie sein, und selbst frittiert natürlich. Achtung: Das funktioniert auch bei 180 Grad hervorragend, es muss nichts rauchen und spritzen.Und hier drei Tipps, wie sie außen besonders knusprig und innen cremig werden: 1. Festkochende Kartoffeln verwenden. 2. Vor dem frittieren zwei Stunden in (Essig-)Wasser einlegen oder kurz (3 Minuten) blanchieren. 3. Doppelt frittieren. Der erste Gang mit 160 Grad, bis sie eine leichte, noch blasse Kruste zeigen. Kurz abkühlen lassen, dann nochmal ins Fett, davor aber die Hitze auf 180 Grad rauffahren.
Dazu gibt's Mayo. Ja doch, bei diesen Superfritten ist Ketchup ein Sakrileg! Wer noch immer den belgischen Nachbarn nachtrauert, also der Niederlande, der sollte mal Croquettes probieren. Die panierten Fleischpastetenstangerl. Die mag man außerdem in Belgien eh auch.
Arancini. Ja, man könnte es sich einfach machen und Pizza essen oder Mozarella-Sticks. Aber diese sizilianischen Reisbällchen sind einfach ein Gedicht. 120 g Mozzarella, 40 g getrocknete Tomaten, 25 g Basilikum, 250 g gedünsteten Risottoreis, 150 g Mehl, Semmelbrösel, 80 g geriebenen Pecorino oder Caciovallo (Parmesan geht zur Not auch), 1 Zwiebel, je nach Geschmack: 120 g Erbsen, Semmelbrösel, 1 Ei. Alle Zutaten außer dem Mozzarello gut vermischen. Jeweils ein bisschen Masse in die flache Hand nehmen, einen Würfel Mozzarella und ein Basilikumblättchen drauf, den Teig um den Käse schließen. Panieren. Frittieren. Abtropfen lassen.
Tschechien : Dänemark
Nein, wir drucken keine Buchteln, auch wenn das naheliegend wäre. Dafür kann man bei Dänemark auf das Naheliegendste einfach nichtz verzichten ...
Bramborák: Tschechische Kartofelpuffer. Gerne als Beilage gegessen - aber auch solo eine herzhafte Knabberei. 1 kg Kartoffeln (festkochend), 2 Eier, 100 ml Milch, 5 EL Mehl, 1 TL Salz, 1 TL Majoran, 2 Knoblauchzehen. Die geschälten, rochen Kartoffeln reiben, dann in einem Tuch gut ausdrücken. Mit den restlichen Zutaten zu einem dünnen Teig vermengen. In der Pfanne etwas Öl erhitzen und eine kleine Portion Teig hinineingeben. Je dünner, desto knuspriger. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Smörrebröd. Ja doch, das muss jetzt sein. Der Muppets-Klassiker heißt übersetzt eigentlich einfach nur Butterbrot, aber so einfach muss man es sich ja nicht machen. Dunkles Roggenbrot mit salziger Butter (echt, ist wichtig!) bestreichen. Für die von uns gewählte Variante "Sol over Gudhjem (Sonne über Gudhjem)" belegt man das Brot jetzt mit gerächertem Hering, Radieschen, Schnittlauch, Zwiebel und einem rohen Eigelb. Herrlich. Wobei die Variante "Dyrlægens natmad (Nachtmahl des Tierarztes)" mit gepökeltem Rindfleisch und geliertem Bratensaft schon auch was hat ...
Ukraine : England
Gleich vorweg: Für den englischen Snack braucht man UNBEDINGT eine Tageszeitung. Und aus der Ukraine kommt ein Überraschungskrapfen.
Pampuschki. 125 ml Milch (lauwarm), 200 ml Wasser (lauwarm), 1 TL Zucker, 1 TL Salz, 2 EL Pflanzenöl, 7 g Trockenhefe, 500 g Mehl, Knoblauch, Blattspinat und Ricotta. Milch und Hefe vermischen. Wasser und Milch vermischen, Zucker und Salz darin auflösen. Beides zu einem klebrigen Teig vermengen. Öl dazu und noch einige Minuten kneten. Unter einem Handtuch ca. 40 Minuten gehen lassen. Jeweils um einen Spinat/Knoblauch/Käse-Kern aus dem Teig kleine Kugeln formen. Mit Ei bestreichen und im Backrohr 20 Minuten bei 180 Grad backen. Wem nicht genug Knoblauch drin ist, der kann noch einen Knoblauch-Dip dazu servieren.
Fish 'n' Chips. Endlich. Bei diesem Snack muss man hoffen, dass es die Engländer bis ins Finale schaffen. Die Fritten kennen wir ja schon von den Belgiern. Für den Fisch braucht man Kabeljau-Filets, 200 g Mehl, Backpulver, 300 ml Bier (am besten obergärig), Pfeffer, Salz, Öl zum frittieren. Backpulver (gute Messerspitze), Mehl und Bier vermischen, etwas salzen. Fisch pfeffern und salzen, den Fisch (sehr gut trocken getupft!) durch den Teig ziehen und frittieren. Und was ist jetzt mit der Tageszeitung? In der serviert man diese Köstlichkeit, dann sparen wir uns endlich mal die Küchenrolle.