Der Nachhaltigkeits-Pionier in Sachen Vorsorge
Viele Arbeitnehmer wissen es nicht, aber jeden Monat erhalten sie einen kleinen Teil ihres Gehalts als Beitrag in die Vorsorgekasse. Mit dem neuen Abfertigungsrecht haben in Österreich alle Mitarbeiter, die nach dem 01.01.2003 ein Arbeitsverhältnis begonnen haben, Anspruch auf diese moderne Art der Abfertigung. Hierfür leistet ihr Arbeitgeber ab dem 2. Beschäftigungsmonat einen laufenden Beitrag in der Höhe von 1,53 Prozent des monatlichen Bruttobezugs (inklusive Sonderzahlungen) an die jeweils zuständige Landesgeschäftsstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK, vormals GKK).
Das Geld fließt in eine betriebliche Vorsorgekasse, die vom Arbeitgeber und Betriebsrat – sofern ein solcher vorhanden ist – gemeinsam gewählt werden. Auch Selbständige nehmen seit 2008 mit eigenen Beiträgen an dieser Vorsorge teil.
Deshalb legen wir bereits seit der Gründung der Allianz Vorsorgekasse 2003 großen Wert auf eine nachhaltige Veranlagung
Vorstand der Allianz Vorsorgekasse
80.000 Unternehmenskunden
Die Allianz Vorsorgekasse hat sich in den vergangenen 17 Jahren als einer der wichtigsten Partner der heimischen Betriebe und Mitarbeiter etabliert. Rund 80.000 Unternehmen setzen auf ihre Kompetenz, mittlerweile wird ein Volumen von 1,8 Milliarden Euro verwaltet. Andreas Csurda, Vorstand der Allianz Vorsorgekasse: „Es ist eine große Verantwortung unseren Kunden, aber auch unserer Gesellschaft sowie Umwelt gegenüber, diese Gelder zu verwalten. Deshalb legen wir bereits seit der Gründung 2003 großen Wert auf eine nachhaltige Veranlagung.“
UN-Nachhaltigkeitsziele
Dass die Allianz Vorsorgekasse das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst nimmt zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem Ö-GUT-Nachhaltigkeitszertifikat in Gold. Darüber hinaus kooperiert die Allianz Vorsorgekasse mit dem WWF Österreich und hat sich zu konkreten, messbaren Nachhaltigkeitszielen für ihr Portfolio verpflichtet. Csurda: „Für uns war es darüber hinaus wichtig, eine Standortbestimmung zu machen und auch unseren aktuellen Status auf Basis der UN-Nachhaltigkeitsziele zu erheben.“
Diese Ziele wurden bei einem hochrangigen Gipfeltreffen der Vereinten Nationen (UN) vom 25. bis 27. September 2015 unter dem Titel „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. Alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verpflichteten sich, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene bis zum Jahr 2030 hinzuarbeiten. Durch ihre universelle Gültigkeit und aufgrund des ganzheitlichen Entwicklungsansatzes, der die drei Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Ökologie gleichrangig berücksichtigt und dabei auch die Wahrung der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Good Governance, Frieden und Sicherheit einfordert, stellt die Agenda 2030 ein absolutes Novum dar.
Im Spitzenfeld
Die Allianz Vorsorgekasse nimmt den Auftrag der UN sehr ernst und leistet als „First Mover“ der Branche echte Pionierarbeit. So hat man bereits 2019 begonnen, gemeinsam mit der ESG Plus, einem Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt der innovativen Nachhaltigkeitsberatung für den Finanzsektor, den positiven wie negativen Einfluss der Vorsorgekassen-Veranlagung auf die Erreichung dieser 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) zu messen. Mit 30.09.2020 konnte erstmals für die Veranlagung der 1,8 Milliarden Euro Kundengelder eine umfassende SDG-Bilanz vorgestellt werden. Csurda: „Als Pioniere war es für die ESG-Plus und uns eine echte Herausforderung, die notwendigen Tools und Datenbanken zu erstellen. Zum Teil mussten diese erst entwickelt werden. Aber es ist uns gelungen, das gesamte Portfolio zu bewerten und nicht nur vereinzelte Asset Klassen oder Teile davon.
Erste SDG-Bilanz
Seit September 2020 hat die Allianz Vorsorgekasse als erste österreichische Vorsorgekasse eine SDG-Bilanz. „Damit wollen wir für die Branche einen neuen Standard schaffen und für uns selbst einen Vergleichswert für die kommenden Jahre“, so Csurda.Vor allem in den Bereichen „Gesundheit und Wohlergehen“, „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ sowie „Klimaschutz“ konnte der positive Beitrag der Allianz Vorsorgekasse zu den Nachhaltigkeitszielen der UN bestätigt werden. Eine Bilanz, die das Unternehmen nun stetig verbessern möchte. Doch Nachhaltigkeit lohnt sich nicht nur für die Umwelt und das Klima, sondern schlägt sich auch positiv im Veranlagungsergebnis der Allianz Vorsorgekasse nieder. Csurda: „Wir haben die Herausforderungen der Veranlagung in der aktuellen Situation bestens gemeistert. Unsere Performance zeigt, dass man mit Fokus auf Nachhaltigkeit krisensicher und ertragreich veranlagen kann“
Positiver Beitrag
Elisabeth Müller von ESG Plus im Gespräch
Warum ist es wichtig, dass sich auch die Finanzbranche um das Thema Nachhaltigkeit kümmert?
Elisabeth Müller: Um die Pariser Klimaziele zu erreichen werden laut OECD weltweit jährliche Inves- itionen von 6,35 Billionen Euro benötigt. Die öffentliche Hand allein kann diese Mittel nicht zur Verfügung stellen, daher braucht es die Finanzbranche und innovative Lösungen, um auch privates Kapital in eine klimafreundliche Zukunft zu lenken.
Die Allianz Vorsorgeklasse ließ bei Ihnen als erste heimische Vorsorgekasse eine SDG Bilanzmessung durchführen. Wie lässt sich diese messen?
Das angewandte SDG-Bewertungsmodell von ESG Plus macht den Einfluss von Investments auf die Erreichung der 17 Entwicklungsziele sichtbar. Mit dem Modell werden die größten Auswirkungen von Unternehmen, Staaten und Immobilien auf die individuellen Entwicklungsziele sicht- und messbar gemacht. Somit können einzelne Wertpapiere oder auch ganze Portfolios bewertet werden. Die Allianz Vorsorgekasse schneidet mit einem positiven Ergebnis ab, und leistet somit einen förderlichen Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele.
Welche Herausforderungen gilt es in den nächsten Jahren bei den SDGs zu meistern?
Für die Erreichung der SDGs gilt es große Investment- und Finanzierungslücken in der Höhe von drei Billionen US-Dollar zu schließen. Das ist tatsächlich die größte Herausforderung, welche es umzusetzen gilt, um globale Probleme wie Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Zugang zu Bildung gemeinsam anzugehen.