Chronik/Wien

Zeitumstellung: Kriminalamt warnt vor Dämmerungseinbrüchen

In den Herbst- und Wintermonaten von November bis März steigt die Zahl der Dämmerungseinbrüche. Kriminelle nutzen die früher einbrechende Dunkelheit aus, um sich Zugang zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen – besonders dann, wenn keine Sicherheitsmaßnahmen vorhanden sind oder Zeichen der Abwesenheit sichtbar sind.

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"Die Einbrüche passieren häufig zwischen 16 und 21 Uhr, zumeist freitags oder samstags, wenn die Täter annehmen, dass niemand zu Hause ist", warnt das Bundeskriminalamt. Zumeist würden Häuser ins Visier der Kriminellen geraten, die in der Nähe von Hauptverkehrsrouten liegen, damit die Täter rasch flüchten können – ebenso Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Wohnungen. Die Täter zwängen sogar Terrassentüren, Fenster oder Kellerzugänge auf.

Rückgang in den letzten Jahren

In den letzten Jahren sei die Zahl der Dämmerungseinbrüche zurückgegangen: In der Saison von November 2019 bis Anfang Februar 2020 wurden 1.111 Anzeigen gemeldet, was einem Rückgang von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dazu führte laut Kriminalamt vor allem ein verbessertes Streifensystem.

Doch angesichts der anstehenden dunklen Jahreszeit bereitet sich das Bundeskriminalamt bereits wieder auf einen Anstieg vor.

Hotspots analysieren

Das Bundeskriminalamt (BK) analysiert tagesaktuell auftretende Hotspots. Diese Analysen werden den Landespolizeidirektionen zur Verfügung gestellt, die darauf aufbauend auf verstärkte Streifentätigkeit oder Ermittlungen setzen.

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Die Einführung der temporären Ermittlungsgruppen und eine Verbesserung des Streifenkonzepts in Wien hat dazu geführt, dass Hotspot-Gebiete wesentlich früher erkannt und entschärft wurden. Dies führte zu einer deutlichen Entlastung einzelner Siedlungsgebiete. „Ein Eckpfeiler der operativen Maßnahmen ist die enge Zusammenarbeit zwischen uniformierten und zivilen Kräften“, sagt Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

So soll auch in der kommenden Saison ein Schwerpunkt auf Prävention gelegt werden: Die Bevölkerung soll etwa durch Plakate zu mehr Aufmerksamkeit animiert werden. Bereits die Beobachtung verdächtiger Fahrzeuge oder Personen könne gemeldet werden, heißt es vom Bundeskriminalamt. Zudem sollen in den Hotspots mehr Streifen (auch in zivil) unterwegs sein.

Präventionstipps

Die Kriminalisten raten, Balkontüren und Fenster zu schließen, auch wenn man nur kurz weggeht. Außerdem sollte man Zeitschaltuhren für Innen- und Außenbeleuchtung verwenden und Kontakt zu den Nachbarn pflegen. Hochwertige Schlösser können auch helfen - zudem sollte man darauf achten, mögliche Einstiegshilfen wie Sessel oder Leitern wegzuräumen.

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Hört man die Einbrecher bereits im Haus, sollte man so tun. als sei man nicht alleine und etwa rufen: "Hörst du das auch?". Zudem sollte man das Licht aufdrehen, sich dem Täter aber nicht in den Weg stellen. Zudem sollte man sich möglichst viele Details merken und die 133 wählen. 

Nach dem Einbruch sollte man die Verbindung mit der Polizei halten und den Instruktionen folgen. Am Tatort sollte nicht angefasst oder verändert werden.

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