Wasser marsch in Wiener Schwimmbädern: Die Saison beginnt
Von Anya Antonius
Die Wasseroberfläche des Sportbeckens im Wiener Kongressbad ist spiegelglatt und wird nur von einem Entenpaar durchbrochen, dass tiefenentspannt seine Runden zieht. Doch mit der Ruhe ist es hier und in allen anderen Wiener Bädern am 2. Mai vorbei. Denn dann beginnt in den 19 Freibädern und elf Familienbädern der Stadt die neue Badesaison.
"Das Wetter ist bereit", sagt Vizebürgermeister und Bäderstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bei der Pressekonferenz zum Saisonstart im Kongressbad, zu der er gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp und MA-44-Abteilungsleiter Hubert Teubenbacher geladen hatte.
40 Tonnen CO2 weniger
Der Ort ist bewusst gewählt, schließlich wurden gerade hier in den vergangenen Wochen und Monaten große Investitionen und Anstrengungen in Richtung Energieeffizienz getätigt. Auf dem Dach des fast hundert Jahre alten Traditionsbades prangt eine Photovoltaikanlage, das Sportbecken hat eine neue Abdeckung, um Wärmeverluste zu minimieren und die Anlage zur Badewasseraufbereitung wurde komplett erneuert. Insgesamt werden durch diese Neuerungen 98 Prozent der Fernwärme und 61 Prozent des bisherigen Wasserverbrauchs eingespart. Oder anders gerechnet: 40 Tonnen CO2.
Damit, sagt Wiederkehr, würden auch die Wiener Bäder ihren Teil zur Erreichung der Wiener Klimaziele leisten: "Darauf können wir stolz sein". Zudem wolle man die Wiener Bäder nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen - wie derzeit etwa im Simmeringer und im Großfeldsiedlungsbad, wo neue Schwimmhallen entstehen.
Rund ums Wasser
Aber auch mit Investitionen im kleineren Rahmen wolle man das Bäderpublikum abholen: etwa mit der Erneuerung des Badestegs im Strandbad Alte Donau, zwei neuen Beachvolleyballplätzen im Schafbergbad, der Errichtung von Wasserspielgärten im Jörgerbad, Brigittenauer und Floridsdorfer Bad oder der Erneuerung des Gänsehäufel-Wellenbeckens. In mehreren Freibädern werden den Kindern neben Sport- und Animationsprogrammen auch Englischkurse angeboten.
Einige Bäder warten zusätzlich mit einem Kulturprogramm auf: Die Wiener Festwochen-Bezirkstour macht im Gänsehäufel Station und wer schon immer das traditionelle "Badeschluss"-Lied live hören wollte, hat am 27. Juni die Gelegenheit dazu, wenn 5/8erl in Ehren es hier bei ihrem Konzert zum Besten geben. Es wäre auch keine richtige Badesaison, wenn es nicht die beliebten Sommerschwimmkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gäbe. Insgesamt werden in fünf Wiener Bädern 144 Kurse mit 864 Kursplätzen geben, ab Juni kann man sich für die 10-tägigen Intensivkurse online anmelden (wien.gv.at/baeder).
Bis 15. September haben alle Wiener Wasserratten Zeit zum Baden, dann endet die Badesaison. Aber davor liegt noch ein langer Sommer.