Chronik/Wien

Der Wiener Eistraum auf Sparflamme

Lange Zeit war unklar, ob der Wiener Eistraum trotz Energiekrise stattfinden kann. Dank Stromsparmaßnahmen können Eisläufer nun ab Donnerstag doch wieder ihre Runden drehen. Geöffnet ist bis 5. März täglich von 10 bis 22 Uhr. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1996 wurden die Eislauffläche stetig vergrößert und das Angebot ausgebaut. Auch heuer gibt es Neuerungen, diese gehen aber in Richtung kleiner und effizienter: Die Eisflächen werden zurückgefahren. Eine Preiserhöhung gibt es trotz allgemeiner Teuerung nicht.

Was ist in dieser Saison anders?

Während man die Eisfläche vor dem Rathaus über die Jahre hinweg sukzessive vergrößert hat, wird sie dieses Jahr um zehn Prozent kleiner ausfallen. Besucherinnen und Besucher müssen sich mit 8.500 Quadratmetern Eisfläche zufriedengeben. Im Vorjahr waren es 9.500 Quadratmeter und der Eistraum war damit so groß wie noch nie. Außerdem wird es auch in diesem Jahr weiterhin keine Eisstockbahnen geben. Die fielen bereits in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Einschränkungen aus.

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Wird es trotz der Sparmaßnahmen wieder eine Eislauf-Terrasse geben?

Der 2019 etablierte „Sky Rink“, eine rund 1.150 Quadratmetern große Eisfläche im ersten Stock, bleibt erhalten. Die Pfade im Rathauspark wurden optimiert, deren Eisfläche bleibt mit 500 Quadratmetern aber gleich. Für Kinder wird es am Eistraum wieder eine kostenlose Eisfläche von 120 Quadratmetern geben.

Was werden die Tickets heuer kosten?

Trotz Inflation und diverser Preiserhöhungen im Handel bleiben die Eintrittspreise gleich. Tickets für vier Stunden gibt es um 8,50 Euro, Kinder zahlen 6 Euro. Wer Zeit und Geld sparen will, der bekommt die Tickets online (wienereistraum.com) um 10 Prozent günstiger.

Gibt es vor Ort wieder einen Schlittschuhverleih?

Ja, die Infrastruktur wurde nicht verkleinert. Eislaufschuhe (ab 5 Euro), Garderobenkästchen (3 Euro) sowie das Schleifen von eigenen Schuhen wird auch heuer angeboten. Auch hier gibt es online Ermäßigungen.

Mit welchen Maßnahmen will der Eistraum Energie einsparen – und zahlen sich diese wirklich aus?

Laut Stadt-Wien-Marketing wird man im Vergleich zu den Vorjahren um 20 Prozent weniger Energie verbrauchen. Dafür wurde das Kältesystem rundum erneuert. Algorithmen und spezielle Sensoren sorgen dafür, dass die Kühlung der verschiedenen Eisflächen individuell gesteuert werden kann – je nachdem, ob eine Fläche Wind oder Sonnenschein ausgesetzt ist. Helfen soll auch ein Farbwechsel der Kühlschläuche. Diese sind heuer weiß statt schwarz.

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Müssen weiterhin Lkw in die Stadt fahren, um den überschüssigen Schnee abzuholen?

Um unnötige Kilometer und Kosten zu reduzieren, hat der Wiener Eistraum eine eigene Schneeschmelzanlage entwickelt. Überschüssiger Schnee, der durch den Abrieb und die Eismaschine entsteht, wird durch die Anlage zu Wasser verwandelt. So muss der Schnee nicht mehr von Lkw abtransportiert werden.

Wie haben sich die Besucherzahlen entwickelt?

Die Idee hinter dem ersten Eistraum war es, den Tourismus in den besucherschwachen Monaten Jänner und Februar anzukurbeln. Die Zahl der Besucher ist parallel mit dem Ausbau der Fläche stetig angestiegen. Im ersten Jahr kamen 230.000 Eisläufer auf den Rathausplatz. Der Auftakt für die kontinuierliche Erweiterung begann 2001. Hinzu kam zuerst eine Fun-Zone mit DJ-Sound. Der charakterstiftende „Traumpfad“ durch den Rathauspark feierte 2005 Premiere und wurde 2010 mit dem Nordpark erweitert. Mit der Eröffnung des „Sky Rinks“ wuchsen die Zahlen auf ein Rekordhoch von 780.000 Besuchern.

Wie steht es seit Ausbruch der Pandemie mit dem Besucheransturm?

Im Jahr 2020 beendete man die Saison noch vor Pandemiebeginn mit 550.000 Eisläufern. Im Corona-Jahr 2021/22 war der Besuch nur mit Einschränkungen möglich, die Zahlen gingen auf 250.000 Besucher zurück. Für die kommende Saison ganz ohne Einschränkungen will man noch keine Schätzung abgeben, hofft aber, an die Zahlen der Vorjahre anknüpfen zu können.