Wien-Wahl: Neue türkise Plakate mit rotem Fleck
Die neuen Plakate der türkisen ÖVP leuchten teilweise rot: Unter dem Motto "Mehr Türkis für Wien." sollen die Unterschiede zur Bürgermeister-Partei klargemacht werden, so wirft man der SPÖ "Stillstand statt Leistung" vor.
Auch Bundesparteichef und Kanzler Sebastian Kurz ist wieder an der Seite von Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel zu sehen, wie sich bei der Plakatpräsentation am Dienstag zeigte.
Das Bild von Blümel und Kurz, der in Wien freilich nicht kandidiert, ist bereits bekannt, neu ist der Text "Jetzt. Für Wien.". Man sei in der Bundespolitik mit Kurz an der Spitze viele Probleme angegangen, die auch in Wien Thema seien, erklärte Blümel das Plakat. Auf einem weiteren Sujet wird Blümel allein mit den Worten "Unser Weg für Wien. Sicherheit, Integration, Wirtschaften, Leistung." gezeigt.
Angriffig zeigte sich Blümel vor allem Richtung Rot: "Die SPÖ-Absolute ist in Reichweite", warnte er, "dann geht der Weg so weiter", und das wolle die ÖVP nicht. Die SPÖ habe keinen Plan bei Sicherheit und Integration und stehe für "Verschwenden statt Wirtschaften", ist dem rot-türkisen Sujet zu entnehmen.
"Jede Stimme zählt, umso mehr, als für die SPÖ die absolute Mehrheit in Reichweite ist", versuchte auch ÖVP-Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner zu mobilisieren. Sie rief dazu auf, unbedingt vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, und sei es auf dem Weg der Briefwahl.
VGT störte Präsentation
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) demonstrierte für das Verbot von Vollspaltenböden in der Landwirtschaft. Dafür nutzte man gleich die Präsentation der neuen ÖVP-Plakate. Die Kritik geht vor allem in Richtung Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die laut VGT eine Zustimmung zu dem Verbot verweigert. Zudem verweigere sie auch das Gespräch.
VGT-Obmann Martin Balluch erklärte die Aktion: "Das Grundprinzip einer Demokratie ist die Diskussion. Die politisch Verantwortlichen haben in einer öffentlichen Diskussion das Für und Wider einer Maßnahme abzuwägen und dann im Sinne der Mehrheit und der Verbesserung der Lebensqualität aller zu entscheiden. Bei der neuen ÖVP scheint man dieses Prinzip zu vergessen und eher auf einen autoritären Führungsstil zu setzen, der die Mehrheitsmeinung, und hier insbesondere auch das Wohlbefinden der Tiere, außer Acht lässt. Doch das ist nicht akzeptabel. Auch die ÖVP wird sich einer offenen und öffentlichen Diskussion stellen müssen.“