Chronik/Wien

Wo man in Wien heuer ins Open-Air-Kino gehen kann

Das Wetter vor 30 Jahren war gut. Und das ist insofern erwähnenswert, als sonst nichts so gekommen wäre, wie es eben gekommen ist.

Vor 30 Jahren nämlich wurde erstmals in Wien ein Sommerkino veranstaltet. Und zwar auf dem Dornerplatz in Ottakring, damals im Rahmen eines Stadterneuerungsprojekts. Weil das Wetter so gut war, sind die Wiener auch tatsächlich gekommen – obwohl damals niemand gewusst hat, was ihn bei so einem „Sommerkino“ überhaupt erwartet. Fünf Abende lang wurde der Platz bespielt – ein Erfolg.

Auch heute noch zieht es Wiens einziges Wanderkino mit seinen Filmvorführungen aus der Innenstadt hinaus: Auf den Floridsdorfer Markt zum Beispiel oder in die Hausfeldsiedlung. „Ich bin ja eigentlich Stadtplaner und will, dass öffentliche Orte temporär kulturell genutzt werden“, sagt Berndt Anwander, der das Volxkino erfunden hat.

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Eines nach dem anderen

Seitdem ist viel passiert. Kurz nach dem Sommerkino am Dornerplatz im Jahr 1990 gab es eines im Alten AKH, zwei Jahre später das Opern- Film-Festival auf dem Rathausplatz. Zum ersten Geburtstag der Wiener Hauptbücherei am Gürtel wurde das „Kino am Dach“ veranstaltet und wenig später das „Kino unter Sternen“ im Augarten. Kurzum: Wien hat sich zu einer Stadt der Sommerkinos etabliert. „Es gibt wohl keine andere Stadt mit so vielen Freiluftkinos“, sagt Berndt Anwander.

Lisa Mai und Marie-Christine Hartig vom CineCollective sehen das ähnlich. „Die Wiener und Wienerinnen haben ihre Sommerkinos ins Herz geschlossen“, sagen sie. In den vergangenen fünf Jahren habe es einen „richtigen Schub“ gegeben, dem sie jetzt noch einmal einen Schubser geben: Denn ab heute, Freitag, wird auch der Karlsplatz wieder mit einem Freiluftkino bespielt. „Kaleidoskop“ nennen es die vier Frauen vom CineCollective, die das Programm kuratiert haben.

Vielfalt

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An den 22 Abenden gehe es darum, „vielfältige Stadtgesellschaften“ zu zeigen und zu erreichen – im Film genauso wie im Publikum. Der Name „Kaleidoskop“ kommt also nicht von irgendwo: „Ein Kaleidoskop zeigt nicht nur diese bunte, schöne Vielfalt“, sagen Mai und Hartig, „sondern auch das Fragile. Dass nix fix ist.“ Und dass sich die Stadt eben auch ständig verändere.

Um das zu zeigen, sei der Karlsplatz der ideale Ort. Denn: „Der Karlsplatz ist ein neuralgischer Ort. Ein Verweilort. Ein Veranstaltungsort. Ein kultureller Ort, ein exponierter Ort. Uns liegt viel am Karlsplatz“, sagt Marie-Christine Hartig.

Eines hat sich aber auch heute noch nicht geändert: „Wenn das Wetter einen Tag schlecht wird, brauchen die Wiener wieder drei Tage, bis sie wieder da sind.“

Wer bei den hohen Temperaturen  nicht in seinen vier Wänden bleiben möchte: eine Auswahl der Freiluftkinos.

Volxkino
Wiens ältestes Freiluft-Wanderkino wandert auch in seinem Jubiläumsjahr (30)  zu verschiedenen Spielstätten. Gezeigt wird unter anderem „Die Migrantigen“ oder  „The Florida Project“.
Info: 24. Mai bis 16. September. Alle Filme und Spielstätten auf volxkino.at. Filmbeginn um 21 Uhr. Eintritt frei.

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Kino am Dach

Auf dem Dach der Hauptbücherei findet auch heuer das Kino am Dach statt. Gezeigt werden Klassiker wie „Lost in Translation“ , aber auch aktuelle Filme wie „Womit haben wir das verdient.“ Info: 15., Urban-Loritz-Platz 2;  15. Juni bis 8. September. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Filmbeginn. 249 Sitzplätze, keine Reservierungen. kinoamdach.at

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Kaleidoskop
Statt dem „Kino unter Sternen“ gibt’s heuer das „Kaleidoskop“ auf dem Karlsplatz. An 22 Sommerabenden wird  ein „cineastisches Kaleidoskop“ gezeigt.  Gezeigt wird u. a.:  „Der Stoff aus dem Träume sind“ oder „Mid 90ies“. kaleidoskop.film
Info: 1., Karlsplatz. 28. Juni bis 19. Juli. Täglich um 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Filmfestival Rathausplatz
„150 Jahre Opernhaus am Ring“ ist das Thema beim Filmfestival vor dem Rathaus.  Am 29. Juni startet es mit einem Highlight: Ab 21.30 Uhr wird die „Aida“ aus der Staatsoper gezeigt. Die 65 folgenden Tage bieten Übertragungen von Operetten, Klassik-Konzerten  ebenso wie Tanzaufführungen.

Auch das Kinder-Opern-Festival gibt es wieder.
Info: 1., Rathausplatz; 29.6. bis 1.9. 2019. Filmbeginn jeweils bei Einbruch der Dunkelheit, Kulinarik täglich von 11 bis 24 Uhr.  Eintritt frei. filmfestival-rathausplatz.at

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DotDotDot
Die fünfte Saison des Kurzfilmfestivals DotDotDot  im Volkskundemuseum bietet heuer mit 23 Filmvorführungen rund 150 Kurzfilme.
Info: 8., Laudongasse 15-19, 31. Juli bis 30. August immer Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Ticketpreis frei wählbar. Alle Filme unter dotdotdot.at.

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Kino im Kammergarten
Direkt vor der Orangerie des Unteren Belvederes widmet sich das Sommerkino heuer  dem Thema „Grünblick“: Gezeigt werden Filme, die mit dem Thema „Blühen, Wachsen, Gedeihen“ zu tun haben.

Info: 3., Rennweg 6, 31.7. bis 25. August. Beginn: 21 Uhr; Eintritt mit gültigem Eintrittsticket für das Untere Belvedere oder der Belvedere Jahreskarte.

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Arena Sommerkino

Zwischen Graffiti und Backstein. Gezeigt wird unter anderem: Rocky Horror Picture Show, „Ausländer raus!!! Schlingensiefs Container“ oder "Free Solo".

Info: 3., Baumgasse 80.  15., 16., 17. und 19. August sowie 21. bis 28. August. Einlass ist jeweils um 20:00, Filmbeginn gegen 21 Uhr. Eintritt: 6,- €. Das ganze Programm: arena.wien

 

Sommerkino des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

12 Pensionistenwohnhäuser laden diesen Sommer zu Filmabenden ein. Gezeigt wird unter anderem "Mariandl", "Dirty Dancing", Sisteract.

Info: 29. Juli bis 3. September. Einlass: 19.30 Uhr, Filmbeginn: 20.30 Uhr. Es gibt Popcorn, "sommerliches Buffet sowie erfrischende Getränke". Eintritt frei. Alle teilnehmenden Pensionistenwohnhäuser auf: www.kwp.at

Kino wie noch nie

Für Romantiker  und Augartenfans.

Info: 2., Augartenspitz/Obere Augartenstraße 1e. 27. Juni bis 25. August. Gezeigt wird unter anderem: "Ich gelobe"; "Joy" oder "Grease". Einzelticket: 8,50 Euro. Nur Barzahlung, freie Platzwahl. www.kinowienochnie.at

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