Wien fordert Ausweitung der Unterstützung im Tourismus
Wien warnt vor massiven Nachteilen für große Tourismusunternehmen: Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Tourismusdirektor Norbert Kettner haben am Montag gefordert, den Lockdown-Umsatzersatz und den Fixkostenzuschuss an große Unternehmen anzupassen. Die Obergrenze von 800.000 Euro für beide Unterstützungsmaßnahmen würden die Einbußen großer Hotels und Gastrobetriebe nicht abdecken.
„Große Unternehmen in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie werden im aktuellen Förderregime benachteiligt“, kritisiert Hanke. Er verweist auf Daten der Statistik Austria, wonach es 2018 rund 48.000 Unternehmen in Österreichs Hotellerie und Gastronomie gegeben habe - und rund 50 davon auf einen Jahresumsatz von über 20 Millionen Euro gekommen seien. Bei rund 470 liege er bei über fünf Millionen Euro.
Bedeutung für den Arbeitsmarkt
„Wir sprechen also von rund 500 Unternehmen, die aufgrund der aktuellen Fördergrenze von 800.000 Euro bei Umsatzersatz bzw. Fixkostenzuschuss ihre Verluste oder entgangenen Umsätze nicht zur Gänze kompensieren können und dadurch möglicherweise in eine wirtschaftlich besorgniserregende Situation gebracht werden.“
Die Bedeutung dieser Betriebe etwa für den Arbeitsmarkt sei aber groß. „Fallen diese Unternehmen durch das Fördernetz, könnte das die angespannte Situation am Arbeitsmarkt weiter verschärfen und im schlimmsten Fall sogar Marktaustritte wichtiger Leitbetriebe riskieren“, warnt Hanke.
Wiens Anteil lässt sich laut Tourismusdirektor Norbert Kettner nicht exakt berechnen. Aber gerade im Städtetourismus gebe es qualifizierte Ganzarbeitsplätze, gibt er zu bedenken. Eine erste Erholung erwartet sich Kettner ab Ostern 2021 - falls Impfstoffe dann schon verfügbar sind.