Weder Ansturm noch Chaos bei der Eröffnung des Stadt-Ikeas
Von Nina Oezelt
Zahlreiche Artikel wurden im Vorfeld über das neue "Hus" (skandinavisch für Haus) am Westbahnhof verfasst. Influencer wurden engagiert, um für den neuen Stadtikea am Westbahnhof zu werben. Zehn Jahre wurde der City-Ikea geplant, zwei Jahre lang wurde er gebaut. Am Donnerstag öffnete der erste Ikea mitten in der Stadt um 10 Uhr. Der große Ansturm und ein Chaos blieb jedoch aus.
Nur eine Demo sorgte für Lärm und hohes Polizeiaufkommen. Sie wies auf illegale Holzungen des schwedischen Konzerns hin.
Klatschender Bürgermeister
Am Eingang des neuen siebenstöckigen Einkaufshauses versammelten sich kurz vor der Öffnung die in gelb gekleideten Mitarbeiter. Sie winkten mit ihren gelb-blauen Fahnen. Die Ikea-Spitze hielt noch, unter Beisein der schwedischen Botschafterin, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und auch dem Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ), eine motivierende Ansprache: "Ikea ist unser zweites Zuhause und wir eröffnen ein zweites Zuhause."
Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betonte seine Freude über die Eröffnung und die 370 Arbeitsplätze. Nach einer kurzen Ansprache rief auch er: "Hej". Das bedeutet "Hallo auf Schwedisch" und steht außerdem auf den Masken und Shirts der Ikea-Mitarbeiter.
Baumpflanzung, Eröffnungsband und "Hej"
Nach einer symbolischen Baumpflanzung und dem obligatorischen Zerschneiden des gelb-blauen Eröffnungsbandes wurden die ersten Besucher jubelnd begrüßt. Wehende Fahnen und ein klatschender Bürgermeister empfingen die ersten Ikea-Besucher. Sie mussten sich für den Besuch online anmelden. Beim Eingang bekamen sie außerdem Blumensamen geschenkt, bevor sie sich auf den 9.000 Quadratmetern umsehen konnten.
Vor dem anderen Ikea-Eingang am Europaplatz versammelten sich gleichzeitig mehr als 50 Demonstranten. "Außen hui, innen pfui" war das Motto der "Bürgerinitiative für Lieferkettengesetz" ."Lügst du noch? oder zerstörst du schon?", stand auf ihrem Demo-Schild und soll an den bekannten Ikea-Slogan "Wohnst du noch oder lebst du schon" erinnern.
Demo gegen Ikea
Die Initiative machte mit der Aktion auf eine illegale Baumrodung des schwedischen Konzerns in rumänischen Wäldern aufmerksam. Ein als Baum verkleideter Mann erzählte die Geschichte vor dem Ikea-Haus. Die Protestaktion basiert auf einem Investigativ-Bericht der rumänischen Partnerorganisation "Agent Green". Die Demonstranten fordern, dass auch bei Holz dabeistehen muss, wo es herkommt um solche Aktionen zu verhindern.
Im Ikea selbst gibt es etwa 3000 Produkte direkt zum Mitnehmen. Größere Möbel kann man sich liefern lassen oder im Verteilerzentrum im 21. Bezirk abholen.